Spätestens seit der Bund für das Jahr 2022 weitreichende steuerliche Veränderungen für Konsumenten von E-Zigaretten angekündigt hat, fragen sich auch unerfahrene Bürger, was es damit auf sich hat. Denn die E-Zigarette hat sich vom Randphänomen zur gern genutzten Alternative in Deutschland gemausert. Aber wie funktioniert das Prinzip eigentlich und welchen Vorteil hat die E-Zigarette gegenüber der Tabakzigarette?
Dampf vs. Rauch – zwei unterschiedliche Dinge
Auf den ersten Blick sieht es aus als würden dichte Rauchschwaden aus der E-Zigarette kommen. Doch bei genauerer Betrachtung wird klar, hierbei handelt es sich nicht um Rauch, sondern um Dampf. Dieser entsteht aus einem E-Liquid, was in Fachshops gekauft werden kann. Das Liquid selbst wird aus PG und VG (Propylenglykol und Glycerin) sowie Aromen und manchmal Nikotin hergestellt.
Eingefüllt wird es dann in einen Verdampfer, der einen sogenannten Verdampferkopf (Coil) enthält. Dieser ist mit Watte gefüllt, die sich wiederum mit dem E-Liquid vollsaugt und dieses dann durch Erhitzung verdampft. Erhitzt werden kann die Coil durch den Akkuträger, auf den der Verdampfer aufgeschraubt wird. Er ist mit Akkus betrieben und kann bis zu 75 Watt feuern.
Der entstehende Dampf wird, wie bei einer klassischen Tabakzigarette, in die Lunge inhaliert und soll so vor allem für Ex-Raucher den Suchtdrang befriedigen. Aber warum Dampfen statt Rauchen? Die Forschung ist überzeugt davon, dass E-Zigaretten rund 95 % weniger schädlich sind als Tabakzigaretten und sich daher als gute Methode für einen Rauchstopp eignen.
Welche Vorteile hat die E-Zigarette gegenüber der klassischen Zigarette?
Für die meisten Dampfer ist klar: Sie wollen nie wieder zurück zur Tabakzigarette. Es ist auffällig, dass nur wenige Dampfer früher Nichtraucher waren, die meisten von ihnen sind Ex-Raucher, die mit Hilfe der E-Zigarette den Absprung geschafft haben. Eine Rückkehr für die meisten von ihnen ausgeschlossen, dafür habe die E-Zigarette zu viele Vorteile.
Eines davon ist wohl die Müllvermeidung, denn der Dampfer steckt seine E-Zigarette nach dem Gebrauch wieder in die Tasche und hat keinen Zigarettenstummel, den er entsorgen muss. Langfristig könnten E-Zigaretten somit zu weniger Abfällen auf der Straße führen.
Hinzu kommt, die oben bereits erwähnte, geringere Schädlichkeit. Für die meisten Dampfer zeichnet sich schon wenige Monate nach dem Umstieg eine deutliche Verbesserung des Gesundheitsstatus ab. Probleme wie Raucherhusten verschwinden, stattdessen sorgt der Dampf für besseres Lungenvolumen und vor allem angenehmere Gerüche. Denn anstatt nach Zigaretten und kaltem Rauch, riechen Dampfer meist komplett neutral, der Geruch des Dampfs haftet sich nicht in die Kleidung.
Für wen ist die E-Zigarette geeignet?
Bund und Länder befürchten, dass die E-Zigarette zur Einstiegsdroge für junge Menschen werden könnte, insbesondere durch verlockende und süße Liquids. Tatsächlich ist wichtig darauf zu achten, dass Menschen unter 18 keinen Zugang zur E-Zigarette bekommen. Außerdem ist es auch Nichtrauchern dringend davon abzuraten, ein nikotinhaltiges E-Zigarettenprodukt zu konsumieren, denn es droht Suchtgefahr! Zwar ist die „Dampfe“, wie Konsumenten ihr Produkt flapsig nennen, weniger schädlich als Zigaretten, doch wer bislang weder Raucher noch Dampfer ist, tut gut daran, gar nicht erst anzufangen!