Am heutigen Donnerstag vor genau einem Jahr (4. Juni 2019) hat Theresa Kaltwasser als „Staatsanwältin vor Ort“ für den Bereich des Berliner Platzes und seine Umgebung ihre Tätigkeit aufgenommen (wuppertal-total.de berichtete). Die Jahresbilanz belegt aus Sicht der Projektpartner einen erfolgreichen Projektstart.
In den wenigen Straßenzügen, die den Zuständigkeitsbereich der Staatsanwältin vor Ort markieren, fielen allein im vergangenen Jahr knapp 500 Verfahren an. Rund die Hälfte der Straftaten lag im Bereich der Drogendelikte. Überwiegend ging es dabei um den Erwerb oder Besitz kleinerer Drogenmengen, oftmals Marihuana. Hinzu kamen szenetypische Straftaten wie Körperverletzungen, Diebstähle und Raub. Rund ein Viertel der Verfahren richtete sich gegen Jugendliche oder Heranwachsende.
Verurteilungen mit empfindlichen Haftstrafen
Die Arbeit der „Staatsanwältin vor Ort“ hat auch bereits zu Verurteilungen mit zum Teil empfindlichen Haftstrafen geführt. Ein 43-jähriger Mann etwa ist im November 2019 durch das Landgericht Wuppertal wegen Handelns mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge rechtskräftig zu einer Freiheitsstrafe von drei Jahren und sechs Monaten verurteilt worden. Vor wenigen Tagen erfolgte die Verurteilung eines weiteren Angeklagten durch das Landgericht Wuppertal zu sieben Jahren Freiheitsstrafe.
Projekt verbessert Attraktivitätt des Stadtteils
Von entscheidender Wichtigkeit für einen Erfolg des Konzepts sind nach Überzeugung der Projektpartner die Präsenz und die enge Zusammenarbeit vor Ort. So sorgt das durch die Stadt Wuppertal bereitgestellte Dienstzimmer dafür, dass die Staatsanwältin auch regelmäßig „vor Ort“ sein und in einem intensiven Kontakt zu örtlichen Institutionen und den Bürgern stehen kann. „Aus Sicht der Stadt Wuppertal liegt eine große Chance für das Quartier in der Verbesserung des persönlichen Sicherheitsgefühls und in der Bekämpfung der Kriminalität. Daher beteiligen wir uns gern in dieser Form an diesem Projekt, das die Attraktivität des Stadtteils verbessert“, sagt Oberbürgermeister Andreas Mucke.
Auch Polizeipräsident Markus Röhrl hat eine spürbare Steigerung der Sicherheit erkannt. „Die Fallzahlen rund um den Berliner Platz sind im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Dieser Erfolg ist sowohl auf die Präsenz der Ordnungspartner als auch auf die konzertierte, schnelle und effektive Zusammenarbeit mit der Staatsanwältin vor Ort zurückzuführen“, erklärt er.