Die Wuppertaler Stadtwerke (WSW) haben Wuppertals erste Straßenlaterne in Betrieb genommen, die zugleich als Stromtankstelle für Elektroautos dient. Der Lichtmast mit Lademöglichkeit steht auf dem Carnaper Platz, den die WSW als Parkraum bewirtschaften und ist ein Pilotprojekt – denn eigentlich setzen die WSW beim Ausbau des öffentlichen Ladenetzes für Elektrofahrzeuge auf die klassischen Ladestationen mit kurzen Ladezeiten.
Die Stadtwerke wollen im kommenden und im darauf folgenden Jahr jeweils 80 neue Ladepunkte im Stadtgebiet installieren. „Die Zulassungszahlen für E-Autos steigen deutlich, daher ist nun der richtige Zeitpunkt, um unser Ladenetz weiter auszubauen“, sagt WSW-Vorstandsvorsitzender Markus Hilkenbach. Dabei planen die WSW dem tatsächlichen Bedarf voraus. Viele Ladepunkte im Stadtgebiet sind noch gering ausgelastet. Mit der Folge, dass dieses Geschäftsfeld noch keine schwarzen Zahlen produziert. „Aber die Antriebswende kommt“, ist sich Hilkenbach sicher, „wir werden in den nächsten Jahren mit dem Hochlauf der E-Mobilität auch im Bereich der Ladeinfrastruktur mitwachsen.“
OB begrüßt die WSW-Initiative
#Wuppertals Oberbürgermeister Uwe Schneidewind begrüßt die Initiative der WSW. „Im kommenden Jahr wird bei der Elektromobilität in Wuppertal viel passieren“, so der Stadt-Chef. Viele Wuppertaler Bürgerinnen und Bürger hätten den Wunsch nach einer besseren Ladeinfrastruktur für Elektroautos geäußert. „Gemeinsam mit den Stadtwerken, aber auch anderen Akteuren, braucht es Lösungen, damit auch Menschen ohne private Lademöglichkeiten an klimafreundlicher Mobilität mit dem eigenen Auto partizipieren können“, sagt Schneidewind.
Das Laden an Laternenmasten kann da eine sinnvolle Ergänzung für das E-Tankstellennetz sein. „Die Laternenladesäule ist eine Ergänzung zum Pilotgebiet zur digitalen Straßenbeleuchtung in Schöller-Dornap“, erklärt Sören Högel, Leiter des Bereichs Digitale Lösungen. „Auf dem Carnaper Platz wollen wir nicht nur die Technik testen, sondern auch herausfinden, wie solch ein Angebot von den Kundinnen und Kunden angenommen wird und wie sich die Komponenten des Ladens mit denen der Straßenbeleuchtung vertragen“, erklärt Högel.
Deutlich längere Ladezeiten
Die Ladeleistung an Straßenlaternen ist mit 3,7 Kilowatt deutlich geringer, als an Stromtankstellen, bei denen meist 22 Kilowatt zur Verfügung stehen. Entsprechend verlängern sich die Ladezeiten an Laternen deutlich. Dennoch können sie in manchen Quartieren eine sinnvolle Alternative zur Installation einer Ladestation sein.
Das Potenzial von Ladepunkten an Straßenlaternen in Wuppertal werden die WSW jetzt genauer untersuchen. Die Nutzung des Ladepunktes am Laternenmast auf dem Carnaper Platz ist mit einer WSW-Ladekarte kostenlos. Es muss lediglich der normale Parktarif bezahlt werden. Bei anderen Ladekarten gelten die jeweiligen Konditionen für die Abrechnung.