Einen Tag nach den extremen Regenmengen: In weiten Teilen NRWs und insbesondere im Wuppergebiet sind nicht nur extrem hohe Regenmengen gefallen, sondern das Einzugsgebiet der Wupper war flächendeckend betroffen. Vom 14. Juli bis heute Morgen fielen zum Beispiel im Bereich der Bever-Talsperre in Hückeswagen rund 140 Liter pro Quadratmeter. Das ist rund ein Zehntel der Regenmenge, die im Durchschnitt an dieser Messstelle in einem Jahr fällt. Auch an anderen Messstellen im Wuppergebiet wurden Regenmengen im Bereich von 130 bis 160 Litern pro Quadratmetern gemessen.
Ein solches Extremereignis liegt deutlich über einem üblichen Hochwasser. Diese Mengen sind statistisch noch seltener als einmal in 1.000 Jahren und ein solches Extremereignis erzeugt Hochwasser, welches deutlich über den bekannten Ereignissen liegt. Vergleichbare Regenmengen flächendeckend im Gebiet hat es im Wupperverband seit Beginn der Aufzeichnungen nicht gegeben.
In der Folge dieser außergewöhnlichen Regenmengen sind die Pegel der Wupper und deren Nebengewässer gestern im Laufe des Tages enorm gestiegen. Viele Bäche traten über die Ufer, ebenso in Teilbereichen die Wupper.
Es kam zu vielen Einsätzen im gesamten Verbandsgebiet. Straßen und Ortsteile wurden überflutet, Keller liefen voll, Ortsteile mussten teilweise evakuiert werden. Schwerpunkte waren zum Beispiel in Solingen im Bereich Unterburg, aber auch an der oberen Wupper.
Auch in Wuppertal stieg der Pegel der Wupper extrem hoch. Die Bevölkerung wurde von Krisenstäben und Leitstellen gewarnt.
Aufgrund dieses extremen Hochwassers sind viele Schäden entstanden. Das Ausmaß der Schäden ist sehr groß und betrifft das ganze Wuppergebiet. Der Wupperverband ist mit allen verfügbaren Kräften im Einsatz, Schäden zu sichten und mit der Bewältigung zu beginnen.
Unter anderem haben die Pegelstände von Wupper oder Nebenbächen dazu geführt, dass Kläranlagen überschwemmt wurden und ausgefallen sind, z. B. die Kläranlage Odenthal und die Kläranlage Hückeswagen.
Sobald die Wasserstände gesunken sind, kann die Reparatur beginnen. Dann können die Anlagen wieder ihren Betrieb aufnehmen.
Durch den Anlagenausfall gelangt Abwasser aus den betroffenen Kläranlagen, das stark durch Regenwasser verdünnt ist, in die Gewässer. Die Auswirkungen auf die Flussläufe unterhalb der Kläranlagen können nach dem Hochwasser eingeschätzt werden.