Viele Bürgerinnen und Bürger sind besorgt. Grund ihrer Sorge sind die Geschehnisse rund um das Tanztheater Wuppertal Pina Bausch und ihrer Intendantin Adolphe Binder. Mit dem Arbeitsgerichtsurteil vom Donnerstag (13. Dezember) ist das „Theater um das Theater“ ja noch nicht abgeschlossen, seit Stadtdirektor Johannes Slawig angekündigt hat, die stadteigene Tanztheater-GmbH werde in Berufung gehen.
Schnelle Berufungsankündigung „hoch riskant“
Die Fraktion der Freien Demokraten (FDP) hat sich die Sorgen der Bürgerinnen und Bürger zu eigen gemacht und fordert keine kostspieligen, weiteren Schnellschüsse von der Stadt, sondern die Einsetzung eines unabhängigen Vermittlers, der weiteren Schaden vermeidet. „Dass Personaldezernent Dr. Johannes Slawig schon kurz nach Verkündung des Urteils auf Unwirksamkeit der fristlosen Kündigung den Gang in die Berufung ankündigt, ohne die Begründung gelesen und die juristisch bedenkenswerten Argumente des Richters Carsten Gironda geprüft zu haben, erscheint aus unserer Sicht hoch riskant“, stellt Ingrid Pfeiffer, kulturpolitische Sprecherin der FDP im Rat der Stadt Wuppertal, fest.
„Ich warne dringend vor einer weiteren Fehlentscheidung in der Personalpolitik im Wuppertaler Kulturbereich.“
(Ingrid Pfeiffer, , FDP-Kulturpolitikerin)
Ingrid Pfeiffer, die an dem Gerichtstermin persönlich teilgenommen hat, führt weiter aus: „Ich warne dringend vor einer weiteren Fehlentscheidung in der Personalpolitik im Wuppertaler Kulturbereich. Der Gang in die nächste Instanz, die wahrscheinlich kaum vor Ende 2019 verhandeln wird, bedeutet weitere zirka 100.000 Euro Gehaltskosten sowie weitere Anwalts- und Gerichtskosten, die die Stadt weiter belasten.“
Aus Sicht der Freien Demokraten sollte vielmehr darauf geachtet werden, kurzfristig eine gestandene Persönlichkeit zu finden, der ein zielorientiertes Gespräch mit Frau Binder und ihrem Anwalt auf der einen und der Stadt auf der anderen Seite moderiert.
„Es ist schon viel zu viel Porzellan zerschlagen worden. ”
(Ingrid Pfeiffer)
„In diesem Fall darf es nicht mehr um Schuld oder Mitschuld gehen, sondern nur um den Weg, diesen Fall mit Gesichtswahrung zu einem gütlichen und schnellen Ende zu führen. Es ist schon viel zu viel Porzellan zerschlagen worden. Die Compagnie hat Schaden erlitten und ist gespalten, die Realisierung des Pina-Bausch-Zentrums gerät ins Wanken, und die gerade neu eingestellte Intendantin und der neue Geschäftsführer werden verunsichert. Es reicht ein für alle Mal“, spricht Pfeiffer Klartext.
Bürgerantrag pro Adolphe Binder
Dass auch die Bürger mehr als unzufrieden mit ihrer Stadtspitze in der Causa Binder sind, zeigt die Gründung einer Initiative, die mit einem Bürgerantrag die Stadt als alleinige Gesellschafterin auffordert, den Streit sofort beizulegen. „BinderForTTW” heißt die und hofft auf Unterstützung durch die Wuppertalerinnen und Wuppertaler. Den Antrag unterstützen könnt ihr mit einer Mail, die Namen, Wohnort und eine Kontaktmöglichkeit enthält an [email protected] .