Wie der WDR am gestrigen Freitag berichtete, wurde bereits am vergangenen Dienstag, fast vier Jahre nach dem Säure-Attentat auf Innogy-Manager Bernhard Günther im bergischen Haan, einer der mutmaßlichen Täter in der belgischen Provinz Limburg festgenommen. Eine kurzfristige Auslieferung sei geplant.
Bei dem Inhaftierten handelt es sich um einen 41 Jahre alten Belgier, gegen den dringender Tatverdacht bestehe, so die Ermittler: Die noch andauernden Ermittlungen hatten ergeben, dass das DNA-Profil des Beschuldigten mit einer am Tatort gefundenen Spur übereinstimme.
Nachdem im März 2018 zwei Vermummte dem damaligen Innogy-Manager Günther vor seinem Haus hochkonzentrierte Säure ins Gesicht geschüttet und ihm schwere Verletzungen am Kopf zugefügt hatten, waren die Ermittlungen lange Zeit erfolgsos geblieben. Erst im Oktober 2019 kam es in Köln im Zusammenhang mit der Tat zu einer Verhaftung, der Mann musste jedoch wieder freigelassen werden. Insgesamt wurde gegen vier Verdächtige ermittelt, zudem hatten sich die Hinweise auf den nun Festgenommenen verdichtet.
Zwei Jahre nach dem Anschlag hatte der frühere Arbeitgeber des Opfers, das Energie-Unternehmen Innogy, eine Belohnung von 100.000 Euro für die Aufklärung der Tat ausgesetzt. Es wurde vermutet, dass die Tat im Zusammenhang mit Günthers Tätigkeit stehen könnte und der Drahtzieher aus dem beruflichen Umfeld des Managers stamme.
Nun hoffen Bernhard Günther und sein Anwalt Martin Meinberg, die Mittelsmänner und den Auftraggeber des Angriffs endlich identifizieren zu können.
Informationen zu der Festnahme des 41-jährigen Belgiers halten die Ermittler der Staatanwaltschaft Wuppertal und der Düsseldorfer Mordkommission aus ermittlungstaktischen Gründen zurück.