Es ist die Faszination am Risiko, welche den Zirkus Flic Flac derart spektakulär macht. Die neue 2021-Show „Permanent“ ist dabei keine Ausnahme und zeigt bisher nie zuvor von Flic Flac gezeigte Stunts. Wuppertal total war bei der Premiere der neuen Show am 5. Oktober in Duisburg dabei.
Das gelbschwarze Flic Flac Zelt dürften die meisten Wuppertaler kennen, steht der Zirkus auch in Wuppertal seit Jahren für spektakuläre Stunts ohne Sicherung. Nach rund anderthalbjähriger Pause ist Flic Flac wieder da und zeigt sein neues Programm in Duisburg, dem Heimatort von Flic Flac. Hier startete der Zirkus vor 32 Jahren. Bis 2024 möchte Flic Flac bleiben, auf der Fläche der ehemaligen Loveparade, dann beginne hier der Umbau der Fläche zum Wohngebiet Duisburger Dünen. Die Zirkus-Bühne ist jetzt mittig wie ein Laufsteg platziert und ersetzt die klassische Manege, die Zauschauerbänke finden sich beidseitig gerade davor jeweils entlang der Bühne. Zur Premiere fanden hier 1025 Zuschauer Platz. Platz genug hat das rund 60 Meter lange Zirkuszelt nun auch für zahlreiche Rampen, welche von Motorrädern, Rollerfahrern und Inlineskatern optimal genutzt werden. Sicht ist von beiden Seiten gut gegeben. Auch die Flic Flac Live-Musik ist wieder mit dabei und untermalt das Programm mit rockigen Tönen, die Sängerin ist dabei Teil des Programms. Insgesamt 49 Artisten aus 15 Nationen zeigten zur Premiere spektakuläre Akrobatik in schwindelerregender Höhe über Comedy-Einlagen bis hin zu Motorradstunts.
Den Anfang machte jedoch in diesem Jahr zunächst der Duisburger Wirtschaftsdezernent Andree Haack, der in den letzten Jahren wohl nur selten derartigen Applaus empfangen durfte. Dann ertönt der Hitsong von Freddy Quinn „Wir“ und alle Zirkusartisten sangen lautstark nach Corona-Zwangspause mit: „Wer läßt sich unsere Zukunft nicht nehmen? WIR!“.
Das Licht ist ein buntes Gemisch von stimmungsvoller Ambientbeleuchtung bis mitreißendem Farbspiel. Wenn Super Silva Jr. aus Brasilien sich in Windeseile ein rund 15 Meter langes Seil bis in den Himmel der Manage hangelt, und dann Kopfüber einen Spaziergang am Trapez absolviert, stockt dem Publikum der Atem. Denn auf eine Sicherung wird bewusst verzichtet. Und auch das Todesrad, eine sich drehende Acht, mit den Flying Valencias ist wieder mit dabei. Die Stunts sind dabei wieder einmal äußerst riskant. Die Todeskugel, in welcher jetzt acht Motorräder gleichzeitig kreisen, dürften Flic Flac Fans kennen. 2017 wurde sie aus dem Programm genommen, nicht etwa wegen zahlreicher Unfälle, sondern vielmehr, da sie viel zu oft von anderen Zirkussen kopiert worden sei. Und Flic Flac erfinde sich schließlich regelmäßig neu. Insgesamt lässt auch das neue Programm die Handschrift Flic Flacs erkennen. Es ist spektakulär, riskant und zugleich neu. Ein damit Muss für jeden Zirkus-Fan mit eisernen Nerven.
Zum Schluss gab es Standing Ovations.
Die Show findet immer donnerstags bis sonntags statt. Die Tickets gibt es ab 24 Euro.