Nach der Flutkatastrophe im Juli war in Deutschland eine heftige Debatte darüber entbrannt, ob man durch bessere Warnungen Schlimmeres hätte verhindern können – auch die Stadt Wuppertal gab zu, dass Fehler gemacht wurden.
Wuppertal ist zwar eine der Städte, in denen zur Alarmierung Sirenen und Lautsprecherdurchsagen eingesetzt worden waren, diese Warnungen hatte es aber zum Beispiel in Beyenburg oder in der Kohlfurt nicht, beziehungsweise nicht rechtzeitig genug gegeben.
Nachdem das Wuppertaler Start-up ready24.com just am 13. Oktober – dem internationalen Tag der Katastrophenvorbeugung – eine kostenfreie App vorgestellt hatte, die Notvorräte sowie Inhalt des persönlichen Notgepäcks verwaltet, kommt nun die nächste Idee: wieder aus Wuppertal.
Ein lernfähiges Ultraschall-Messgerät, kaum größer als ein etwas dickerer Bruder eines Smartphones, das mit zwei extrastarken Magneten an den Stahlstreben unterhalb einer Brücke in der Kohlfurth befestigt, den aktuellen Pegelstand der Wupper quasi non-stop an einen Server übermittelt.
Aktuell werden schon mehrere dieser Pegelmessgeräte eingesetzt, um zielgenaue und möglichst präzise Vorhersagen zu treffen, denn das erklärte Ziel ist es, zukünftig exakt sagen zu können, mit welcher Intensität und vor allem wann eine in Elberfeld registrierte Flutwelle weiter flussabwärts ankommen wird.
Andreas Groß, Mitinhaber der Berger-Gruppe, hatte die Idee zu dem Warnsystem, normalerweise stellt sein Unternehmen Hightech-Roboter her. Groß war selbst vom Jahrtausendhochwasser betroffen, geworden, er erlitt einen Schaden von mehr als 800.000 Euro und ist sich ganz sicher: Mit einem besseren Vorwarnsystem wäre sehr viel Schaden vermieden worden.
Groß‘ Wunsch wäre es, die Ultraschall-Messgeräte an möglichst vielen Stellen der Wupper und ihrer Nebenflüsse anzubringen – vor allem, da es vergleichsweise günstig ist, nur 300,- Euro soll ein Gerät kosten.
Unlängst wurde das neuartige Pegelmesssystem bei einer Präsentation vor den Oberbürgermeistern der Bergischen Großstädte und dem Wupperverband mit großem Interesse zur Kenntnis genommen.