Das Erbrechen von gelbem Schleim kann besorgniserregend sein. In der Regel handelt es sich dabei um Gallensaft, welcher den Körper aus den unterschiedlichsten Gründen verlässt. Die Ursachen dafür sind vielfältig, jedoch nicht immer harmlos. Daher erklären wir Ihnen im Folgenden, in welchem Fall Sie einen Arzt aufsuchen sollten.
Gelben Schleim erbrechen: Ursache und was Sie tun können
Erbrechen und Übelkeit sind sehr unangenehm, allerdings handelt es sich dabei um wichtige Schutzmechanismen des Körpers. Die Muskeln in der Bauchregion führen reflexartige Bewegungen durch und sorgen dafür, dass gefährliche oder schädliche Substanzen den Weg nach draußen finden. Gesteuert wird dieser Vorgang im sogenannten Brechzentrum. Dieses hat einen direkten Draht zum Magen-Darm-Trakt, dem Herzen, der Großhirnrinde und dem Gleichgewichtsorgan. Wenn eines der Organe ein Alarmsignal an das Brechzentrum sendet, dann folgt Übelkeit, in Kombination mit Erbrechen und dem Brechreiz. Während dieses Vorgangs zieht sich der Dünndarm in eine rückwärtige Richtung, also zum Magen hin, zusammen.
Krampfartige Bewegungen der Bauchmuskeln und des Zwerchfells sorgen dafür, dass der Mageninhalt erbrochen wird. Wenn der Magen leer ist, dann lässt sich jedoch nur noch Galle erbrechen. Diese ist typischerweise gelblich, grünlich oder braun. Das Erbrochene ist nicht nur sauer, sondern zusätzlich auch bitter. Die Gallenflüssigkeit wird von der Gallenblase und Leber produziert und fungiert normalerweise als Verdauungssaft im ersten Teil des Dünndarms. Je nach Stärke des Brechreizes kommt es vor, dass der Schließmuskel zwischen Magen und Dünndarm nicht mehr geschlossen ist und somit auch Inhalte aus dem Dünndarm wieder in den Magen zurückgelangen.
Welche Ursachen kann das Erbrechen von gelbem Schleim haben?
Das Erbrechen der Galle kann unterschiedliche Ursachen haben. Wie bereits genannt, kann es sein, dass Dünndarminhalt mitsamt der enthaltenen Galle wieder in den Magen aufsteigt. Wenn kein Inhalt mehr im Magen vorhanden ist, dann können auch noch Reste der Galle erbrochen werden. Gründe für dieses wiederholte Erbrechen können Lebensmittelvergiftungen, Infektionen des Magen-Darm-Trakts sowie der übermäßige Konsum von Alkohol sein.
Wenn Sie Galle erbrechen, kann das jedoch auch auf einen Dünndarmverschluss hinweisen. Macht dieser dicht und lässt keine Nahrung mehr durch, kann sich die Galle dort stauen und wird durch Brechen aus dem Körper hinausbefördert. Dieser Verschluss kann unterschiedliche Ursachen haben, dazu gehören Fremdkörper, Gallensteine oder Narben nach Darmoperationen. Im schlimmsten Fall verschließt ein Tumor den Bereich des Dünndarms.
Was tun, wenn ich gelben Schleim erbreche?
Treten in Kombination mit der erbrochenen Galle starke Schmerzen auf, dann gilt es einen Arzt zu konsultieren. Ansonsten ist Schonkost angesagt. Essen Sie magenschonende Nahrungsmittel, wie gekochten Reis oder Zwieback. Auf Fette sollten Sie zunächst komplett verzichten und auch bestimmte Kräutertees können Ihnen fürs erste helfen. So lässt sich der Magen beruhigen. Versuchen Sie auch ausreichend Flüssigkeit zuzuführen, da beim Erbrechen einiges davon verloren geht.
Dafür sind verschiedene Teesorten, wie Kamille, Fenchel, Salbei oder Melissa gut geeignet. Junkfood, Rauchen, Alkohol und Kaffee sollten Sie in den nächsten Tagen erstmal vermeiden. Wenn sich das Erbrechen wiederholt und auch die Übelkeit nach einigen Stunden nicht verschwindet, dann ist es sinnvoll einen Arzt aufzusuchen.
Was tun, wenn ein Kind oder Baby gelben Schleim erbricht?
Auch Babys oder Kinder können den gelben Schleim erbrechen. Ohne fachliche Diagnose sind die Ursachen dafür nicht abschätzbar und aufgrund des geringen Körpergewichts können die Kinder schnell dehydrieren. Daher sollten Sie umgehend einen Arzt aufsuchen, welcher den Grund dafür abklärt.
Wenn Sie Galle erbrechen, müssen Sie also nicht direkt vom Schlimmsten ausgehen, sollten aber nach einer Zeit oder bei Schmerzen einen Arzt aufsuchen. Ansonsten gilt es auf Ihren Körper achtzugeben und den Magen über einen längeren Zeitraum hinweg zu schonen.