Zum elften Mal ist in der seit 2004 existierenden Wuppertaler Babyklappe ein Kind abgelegt worden. Damit ist sie zum ersten Mal am Standort der neuen Landesfrauenklinik des Helios Universitätsklinikum Wuppertal in der Heusnerstraße in Barmen genutzt worden.
Das gesunde Neugeborene wurde am Nachmittag des 13. April in das Wärmebettchen gegeben. Wenige Minuten später löste wie vorgesehen der Alarm auf der Kinderintensivstation aus, so dass sich Ärzte und Krankenschwestern um das Kind kümmern konnten.
Baby in Pflegschaftsfamilie
Dem Baby geht es gut. In Abstimmung mit dem Jugendamt der Stadt wurde es zwischenzeitlich in die Obhut einer Bereitschaftspflegefamilie gegeben. Die Person, die das Kind in die Babyklappe gebracht hat, hat den auf dem Bettchen bereitliegenden Brief mitgenommen. In dem Brief erklärt der Caritasverband in mehreren Sprachen das weitere Vorgehen. Danach hat die Mutter in den kommenden Wochen die Möglichkeit, ihr Baby zurückzunehmen, bevor dann das Adoptionsverfahren eingeleitet wird.
Kornelia Fazel, Leiterin der Caritas-Schwangerenberatung „esperanza“, bittet die Mutter, sich bei ihr zu melden. „Eine erste Beratung kann auch anonym geschehen“, betont sie und stellt ihre Mobilfunknummer dafür zur Verfügung: 0173 2564206.
Erste Nutzung seit fünfeinhalb Jahren
Dass die Einrichtung seit Oktober 2015 nicht mehr genutzt worden ist, führt Kornelia Fazel auf die seit 2014 angebotene „vertrauliche Geburt“ zurück. Dabei haben Frauen die Möglichkeit, nach Beratung in einer Beratungsstelle ihr Kind anonym im Schutz eines Krankenhauses zur Welt zu bringen und es zur Adoption freizugegeben. Der Caritasverband Wuppertal/Solingen war bundesweit eine der ersten anerkannten Beratungsstellen für die vertrauliche Geburt.
- Über die genaue Lage der Babyklappe und über Kontaktmöglichkeiten informieren Caritasverband und Helios Universitätsklinikum Wuppertal im Internet unter www.babyklappe-wuppertal.de.