Ständiges Ärgernis ist die mangelnde Sauberkeit in unseren Schulen. Viele Schülerinnen und Schüler können davon ein Lied singen und gehen nur im äußersten Notfall auf die Schultoiletten. Das soll sich ändern, fordert die Lehrergewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW). Sie fordert die Stadt auf, ihre Schulen wieder mit eigenem Personal zu reinigen.
Aber es sind nicht nur die Sanitäreinrichtungen, die Anlass zur Beschwerde geben. Bei einer Umfrage der GEW trafen in kürzester Zeit zahlreiche Rückmeldungen ein, alle mit der gleichen Tendenz: Es wird viel zu selten geputzt, die Klassenräume sind nur alle zweieinhalb Tage dran – auch im Winter, wenn Schnee und Nässe die Räume schnell verschmutzen.
Turboputzen ohne Qualität
Die Reinigungskräfte gäben sich zwar große Mühe, hätten aber entschieden zu wenig Zeit für die zu reinigenden Flächen, sagt die Gewerkschaft. Turboputzen ohne Qualität sei die Folge. Andere Städte wie etwa Bochum und Düsseldorf machen es vor: Sie holen die städtischen Reinigungsaufgaben schrittweise zurück in ihren Verantwortungsbereich, so wie es sich in früheren Jahren bereits bewährt hat. „Viele Probleme haben ihre Ursachen besonders im Gebaren der privaten Reinigungsfirmen, die ihre Arbeitskräfte scham- und skrupellos ausnutzen“, heißt es von Seiten der Gewerkschaft. Die Leidtragenden seien neben den Schulen vor allem die befristet beschäftigten Reinigungskräfte.
„Wir sind froh, dass der Stadtrat die Übernahme der Reinigung in kommunale Verantwortung zumindest prüfen wird.“
(Richard Voß, GEW Wuppertal)
„Die Vorteile einer Rekommunalisierung liegen auf der Hand,“ sagt Richard Voß vom Leitungsteam der GEW. „Unbefristete tarifliche Arbeitsverhältnisse mit kommunalen Reinigungskräften bedeuten für die Schulen und Kitas verlässliche Ansprechpartner*innen, und die Qualität der Reinigung und der Arbeitsplätze würde sicher steigen. Wir sind froh, dass der Stadtrat nun unseren Vorschlag aufgegriffen hat und die Übernahme der Reinigung in kommunale Verantwortung zumindest prüfen wird.“