Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) fordert mehr Unterstützung für berufstätige Eltern in Wuppertal. Um dem akuten Arbeitskräftemangel in der Region entgegenzuwirken, müsse sichergestellt werden, dass die Vereinbarkeit von Familie und Beruf nicht an der Kinderbetreuung scheitert. Viele Eltern möchten gerne arbeiten, sind jedoch auf flexible und verlässliche Betreuungsangebote für ihre Kinder angewiesen.
Engpässe bei Kinderbetreuung behindern Arbeitsmarkt
Wuppertaler Unternehmen suchen derzeit händeringend nach Arbeitskräften, doch oft steht der Wiedereinstieg von Eltern ins Berufsleben vor der Hürde mangelnder Betreuungsmöglichkeiten. Für Eltern, die arbeiten möchten, sei es entscheidend, dass ihre Kinder – von der Kita bis zur Grundschule und darüber hinaus – gut betreut werden, so die NGG. Dabei gehe es nicht nur um eine reine Betreuung, sondern auch um wichtige Aspekte wie Essensversorgung, Hausaufgabenhilfe und Freizeitangebote.
Ausbau der Ganztagsbetreuung gefordert
Die NGG Düsseldorf-Wuppertal plädiert dafür, die Ganztagsbetreuung in Wuppertal stärker auf die Bedürfnisse berufstätiger Eltern und Alleinerziehender auszurichten. Wer einen Job annehmen möchte, sollte vorrangig einen Betreuungsplatz für sein Kind erhalten. Auch die Öffnungszeiten der Kitas müssten an die Arbeitszeiten der Eltern angepasst werden, damit diese ohne Stress ihre Kinder bringen und abholen können. Der Mangel an Ganztagsplätzen, insbesondere in Kitas und Schulen, stelle derzeit eine große Herausforderung dar.
Auswirkungen auf Wirtschaft und Beschäftigung
Die Gewerkschaft betont, dass der Ausbau von Betreuungsplätzen nicht nur den Eltern zugutekommt, sondern auch die wirtschaftliche Entwicklung in Wuppertal beeinflusst. Arbeitsplätze und die lokale Wirtschaft seien eng mit den verfügbaren Betreuungsplätzen verknüpft. Fehlende Kapazitäten bei der Kinderbetreuung könnten langfristig das Wirtschaftswachstum hemmen, indem sie potenzielle Arbeitskräfte davon abhalten, ins Berufsleben zurückzukehren.
Flexibilität in der Arbeitsorganisation als Schlüssel
Neben der Kinderbetreuung fordert die NGG auch mehr Flexibilität in den Betrieben. Starre Schichtpläne seien oft ein Hindernis für Eltern, die in Teilzeit arbeiten möchten. Eine mögliche Lösung sei es, 8-Stunden-Schichten zu splitten und mehr Teilzeitoptionen anzubieten, insbesondere in der Nahrungsmittelproduktion, wo viele Menschen im Schichtbetrieb arbeiten. Laut Angaben der Arbeitsagentur sind aktuell rund 1.340 Menschen in der Wuppertaler Lebensmittelherstellung beschäftigt, und flexible Arbeitszeiten könnten dazu beitragen, mehr Eltern in den Arbeitsmarkt zu integrieren.
Unternehmen sollen eigene Betreuungsangebote schaffen
Die NGG spricht sich zudem dafür aus, dass Wuppertaler Betriebe eigene Lösungen für die Kinderbetreuung entwickeln. In Gewerbeparks oder bei benachbarten Unternehmen könnten gemeinsame Betreuungsangebote entstehen, die Eltern unterstützen und den Wiedereinstieg ins Berufsleben erleichtern. Dies wäre ein wertvoller Impuls, insbesondere für Alleinerziehende, die durch eine wohnortnahe Betreuung flexibler arbeiten könnten.
Die Gewerkschaft sieht in der besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf einen wichtigen Schritt, um das Potenzial berufstätiger Eltern in Wuppertal voll auszuschöpfen und gleichzeitig den Fachkräftemangel zu bekämpfen.