Es ist die größte Schadstoffsanierung, die das Gebäudemanagement der Stadt Wuppertal (GMW) je beauftragt hat. Bis auf den Rohbau muss die ehemalige Justizvollzugsschule und frühere Pädagogische Hochschule auf der Hardt zurückgesetzt werden, bevor das verbleibende Stahlbetonskelett abgebrochen werden kann. Bisherige Schadstoffsanierungsprojekte des GMW hatten höchstens halb so viel Volumen – aber verhältnismäßig mehr Zeit.
Der Grund: Die Anlage aus Modulbauten, die nach dem Beschluss des Rates auf der Fläche am Dietrich-Bonhoeffer-Weg entstehen wird, soll dem Wunsch der Politik folgend schon im Sommer 2021 die Schüler und Lehrkräfte des Ganztagsgymnasiums Johannes Rau aufnehmen. Zwei Jahre lang wird die Anlage ihr Ersatzquartier sein, während das Gebäude an der Siegesstraße saniert wird.
„Der Zeitplan ist mehr als sportlich.“
(Thomas Lehn, GMW)
„Der Zeitplan für den Schadstoffausbau, den Abbruch und die Errichtung der Modulbauanlage ist mehr als sportlich“, sagt GMW-Produktmanager Thomas Lehn. „Die Herausforderung wird es sein, zuverlässige Unternehmen zu finden, die über die zeitlichen und personellen Ressourcen für die Arbeiten verfügen.“
Für den Abbruch und den Schadstoffausbau der fünf Gebäude auf der Hardt mit ihren insgesamt mehr als 15.600 Quadratmeter Brutto-Grundfläche sind rund 4,6 Millionen Euro veranschlagt. Um Zeit zu sparen, wurden noch während der Verhandlungen mit dem Bau- und Liegenschaftsbetrieb Nordrhein-Westfalen (BLB NRW) über den Kauf der Immobilien Angebote von Firmen zum Schadstoffausbau eingeholt. Voraussichtlich am 5. Oktober sollen die Arbeiten beginnen und bis Ende Februar 2021 abgeschlossen sein. Schon einen Monat vorher, im Januar, sollen die ersten Gebäudeteile abgebrochen werden.
Bunker und Hardthöhlen als Herausforderungen
Mit dem Abbruch stellen sich weitere Herausforderungen, denn erstens liegen auf dem Gelände zwei kleine Bunkeranlagen mit dicken Wänden und zweitens befindet sich zum Dietrich-Bonhoeffer-Weg hin ein kleiner Teil der Gebäude über den Hardthöhlen. Entsprechend vorsichtig muss dort zu Werke gegangen werden. Deshalb stehen die Planer in engem Kontakt mit dem Arbeitskreis Kluterthöhle, der auch die Hardthöhlen betreut.
Für das dreizügige und in der Oberstufe fünfzügige Gymnasium mit seinen etwa 700 Schülerinnen und Schülern werden zirka 340 miteinander zu verbindende Modulbauten mit rund 5.000 Quadratmeter Brutto-Grundfläche benötigt.