+++ NRW führt Inzidenzstufe 0 ein +++ ab dem 9. Juli sind wieder Kirmes, Diskos und große Partys in Wuppertal möglich +++ WSV-Spiele mit mehr als 11.000 Personen möglich +++ Maskenpflicht für viele Innenbereiche nur noch Empfehlung +++
Es ist eine Verordnung, die es in sich hat. Gestern wurde bekannt gegeben, dass ab diesem Freitag die meisten Stadtkreise von NRW, und damit auch Wuppertal, unter die Inzidenzstufe 0 fallen (Wuppertal total berichtete). Denn der NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) kündigte das größte Lockerungs-Paket seit Pandemiebeginn an. Bereits jetzt hagelt es erhebliche Kritik, denn zwar sei die Inzidenz in unseren Landen sehr gering, doch ist die Delta-Variante auf dem Vormarsch.
Mit einem Inzidenzwert unter zehn, gilt in ganz NRW ab sofort die neue Inzidenzstufe 0!
Voraussetzungen für Lockerungen ist, dass die Sieben-Tages-Inzidenz an mindestens fünf aufeinander folgenden Tagen maximal zehn beträgt. Hier stehen zahlreiche Lockerungen für Wuppertal an.
Maske: Die Maskenpflicht bleibt in denjenigen Innenbereichen bestehen, die Menschen zwingend nutzen müssen. Dies gilt für Busse und Bahnen, Einzelhandel, in Arztpraxen, in Taxen sowie bei der Schülerbeförderung. Ansonsten wird sie in Innenbereichen lediglich empfohlen. Die Anbieter können sie also vorschreiben, müssen sie aber nicht. Darüber hinaus gilt die Maskenpflicht nur noch für Beschäftigte mit nahem Kundenkontakt wie beim Friseur oder Kosmetikstudio. Alternativ kann ein Negativtest vorgelegt werden.
Kontakte: Alle Kontaktbeschränkungen entfallen. Auch werden nur noch Mindestabstände empfohlen, aber nicht vorgeschrieben.
Daten-Erfassung: Daten müssen von Restaurants nicht mehr erfasst werden. Lediglich in Hotels, Clubs, Diskotheken oder ähnlichen Einrichtungen mit geschlossenen Räumen gilt die Nachverfolgung weiterhin.
Testpflicht: Die Vorlage eines negativen Testergebnisses gilt für Kulturveranstaltungen (alternativ: Sitzordnung mit Mindestabständen oder nach Schachbrettmuster), bei Sportveranstaltungen in geschlossenen Räumen (alternativ: mit Mindestabständen oder Sitzordnung nach Schachbrettmuster mit höchstens 33 Prozent der Kapazität) sowie bei der Beherbung von Gästen aus Regionen mit einer Inzidenz über zehn. Auch bei Ferienangeboten für Kinder und Jugendliche, bei privaten Feiern ohne Mindestabstände und bei Angeboten wie Sportfesten, Volksfesten und Diskotheken sind Negativtests für alle nicht geimpften oder genesenen Personen erforderlich.
Volksfeste: Volksfeste, Dorffeste und dergleichen sind wieder möglich! Ein negativer Test ist allerdings Voraussetzung. Zugangskontrollen sind nicht obligatorisch. Jedoch müssen dann Stichproben seitens des Veranstalters durchgeführt werden.
Sport-Großveranstaltungen: Ja, auch riesige Sportevents im WSV-Stadion sind wieder möglich. Ab 5.000 müssen alle nicht Geimpften oder Genesenen allerdings einen negativen Corona-Test vorlegen. Die Zuschauerzahl darf 25.000 Personen nicht überschreiten, jedoch darf nur 50 Prozent der Kapazität maximal ausgelastet sein.
Gesundheitsexperte Karl Lauterbach (SPD) ist außer sich
Die Maßnahmen stoßen bei vielen, so auch beim SPD-Gesundheitsexperten Karl Lauterbach, auf Unverständnis. Gegenüber WDR 2 sagte Lauterbach: „Wir sind in einer Phase, in der die Fallzahlen wieder steigen und sich der Impffortschritt verlangsamt. Der Zeitpunkt der Lockerungen hat mich überrascht. Ich hätte einen späteren Zeitpunkt besser gefunden.“ Und fügt hinzu „Ich hätte mich gefreut, wenn wir mit dem Impfen weiter gewesen wären. Nun werden wir im Herbst eine größere Gefahrenlage haben.“ Insbesondere jetzt gelte: „So viel wie möglich draußen machen und drinnen vorsichtig sein: Maske tragen und Abstand halten.“