Zahlreiche Interessierte aus der lokalen Wirtschaft informierten sich am letzten Donnerstag über Chancen und Herausforderungen beim Einsatz von Photovoltaik-Anlagen auf Gewerbedächern, denn in Zeiten steigender Energiepreise ist zuverlässige, bezahlbare Stromversorgung für Unternehmen überlebensnotwendig. Die Produktion von Solarstrom auf dem eigenen Gewerbedach führt zu mehr Unabhängigkeit und Wirtschaftlichkeit bei der Stromversorgung und leistet einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz.
Dass das Thema auf offene Ohren bei Wuppertaler Unternehmen stößt, zeigte sich beim Infoabend: Rund 50 Teilnehmende folgten der Einladung von NRW.Energy4Climate, Bergischer IHK, Stadt und Wirtschaftsförderung, um Fachvorträge zu hören und über Chancen, Umsetzungsmöglichkeiten sowie mögliche Hindernisse beim Einsatz von PV-Anlagen zu diskutieren.
Ewald Schäfer von der Energieberatungsagentur EANRW vermittelte zunächst Grundwissen über Solarzellen und ihre Leistungsfähigkeit. Je nach Dachbeschaffenheit, Lage und Umwelteinflüssen sind verschiedene Möglichkeiten denkbar. Um eine Anlage zu planen, die wirklich zum Bedarf passt, hat Schäfer einen Tipp: „Nehmen Sie sich eine Woche Zeit und sammeln Sie alle Informationen über Ihren Stromverbrauch, um ein genaues Bedarfsprofil zu erstellen“.
Von der Theorie zur Praxis ging es mit Geschäftsführer Dr. Michael Groß und Prokurist Thomas Rath von der Berger-Gruppe, sie gaben Einblicke, wie in ihrem Unternehmen das „Großprojekt Photovoltaik“ realisiert wurde. Die Installation auf einer Bestandsimmobilie, die vielfach durch An- und Umbauten verändert wurde, brachte einige Herausforderungen mit sich, da Auflagen und Anforderungen erfüllt werden mussten. Das Ziel sei gewesen „einen Beitrag für die nächste Generation zu leisten“, so Groß. Das Familienunternehmen in dritter Generation kann nun knapp die Hälfte des Energiebedarfs aus eigener Anlage decken.
Bei Neubauten gibt es mehr Möglichkeiten – das berichtete Adrian Schrewe von den Stadtwerken: Der Rohbau der neuen Zentrale an der Bromberger Straße ist fast fertig, neben einer PV-Anlage auf dem Dach sind auch Module an der Fassade geplant. Insgesamt soll ein Autokratiegrad von 16 Prozent bei der Stromversorgung erreicht werden. „Man konfiguriert kein Gebäude für eine PV-Anlage, sondern prüft, was mit den Plänen vereinbar ist“, erklärte Schrewe.
Wegen der starken Nachfrage wird es eine weitere Veranstaltung vor den Sommerferien geben, Interessierte können sich bei NRW.Energy4Climate, Bergischer IHK, Stadt oder Wirtschaftsförderung auf eine Warteliste setzen lassen.
Ein Leitfaden für Unternehmen gibt es online bei NRW.Energy4Climate.