Mit Erstaunen hat die Ratsfraktion Bündnis 90/Die Grünen von der Schließung des Altenheimes an der Vogelsangstraße 106 erfahren. Wie von Wuppertal total berichtet waren In den dortigen Räumlichkeiten der St. Anna-Klinik seit 2017 die Bewohner des ehemaligen Altenpflegeheim-Standortes Obere Lichtenplatzer Straße untergebracht.
Nachdem bereits der Neubau in Heckinghausen gescheitert war, schien die St. Anna Klinik eine dauerhafte Win-Win Lösung für die Bewohner und den städtischen Eigenbetrieb AHP zu sein. Nun aber sollen die 70 dort Wohnenden erneut umziehen und sich erneut an eine neue Umgebung gewöhnen.
„Die Entscheidung kam für uns überraschend.“
Verena Gabriel, stv. Fraktionsvorsitzende Bündnis 90/Die Grünen
Verena Gabriel, die stellvertretende Fraktionsvorsitzende und Sprecherin im APH-Betriebsausschuss fragt: „Wieso wurde der Ausschuss am Freitag, den 21. Oktober darüber nicht informiert?“ Sie will auch wissen, was dazu geführt habe, dass sich innerhalb einer Woche die Lage so fundamental verändert habe. „Diese Fragen bleiben auch im Brief der neuen Betriebsleitung unbeantwortet und müssen unbedingt geklärt werden“, meint Gabriel. „Auch wenn es tröstlich ist, dass durch die Schließung des Standortes keine Mitarbeiter*innen ihren Job verlieren, stellt sich die Frage, ob das nun angedachte Szenario nicht vermeidbar gewesen wäre. Bevor wir der Verwaltungsvorlage in der kommenden Betriebsausschusssitzung zustimmen werden, möchten wir die offenen Fragen geklärt haben, denn die Entscheidung kam für uns überraschend.“
Marcel Gabriel-Simon, der sozialpolitische Sprecher der Grünen-Ratsfraktion ergänzt: „Auch wenn die Aufgabe des Standortes in der St. Anna-Klinik für die Pflegebedarfsplanung der Stadt Wuppertal keine großen Auswirkungen darstellt, ist die Aufgabe des Standortes dahingehend kein gutes Zeichen. Viel bedenklicher ist allerdings, dass es zu keiner Einigung mit den „Cellitinnen“ (Anm. d. Red.: Sie betreiben die Klinik) bezüglich einer Renovierung des Gebäudeteils gemäß der einzuhaltenden Vorschriften nach dem Wohn- und Teilhabegesetz kam.“
„Kein guter Tag für den Gesundheits- und Pflegestandort Wuppertal.“
Marcel Gabriel-Simon, sozialpolitischer Sprecher Bündnis 90/Die Grünen
Hier, so Gabriel-Simon weiter, lasse aus Sicht seiner Fraktion der in Wuppertal bekannte Krankenhausträger, jegliche Innovationskraft vermissen und bleibe Antworten schuldig, was mit der in seinem Eigentum befindlichen Liegenschaft mittelfristig passieren solle. „Dauerhafte Leerstände in Gebäuden können nicht der Weisheit letzter Schluss sein. Bei allem Verständnis für die wirtschaftlichen Erwägungen sowohl bei den Altenpflegeheimen (APH), als auch den Cellitinnen, ist dies kein guter Tag für den Gesundheits- und Pflegestandort Wuppertal.“