Traurige Nachrichten aus dem Grünen Zoo: Leider ist auch das zweite Flamingoküken verendet. Das Tierpflegerteam fand das am 10. September geschlüpfte Jungtier leblos am Überlauf des Wasserbeckens.
Nachdem das erstgeschlüpfte Chileflamingoküken nach zwei Tagen spurlos von seinem Bruthügel verschwunden war, war eine Wildkamera installiert worden, die nachts die Geschehnisse in der geschlossenen Freiflugvoliere Aralandia aufzeichnet.
Nach Sichtung der Kamerabilder kann ausgeschlossen werden, dass ein Fremdverschulden und Angriffe durch Wildtiere, wie beispielsweise Ratten oder Marder, vorlagen. Auch die mit den Chileflamingos vergesellschafteten Hyazinth-Aras sowie der ebenfalls dort lebende Pudu gefährdeten in keiner Weise die Aufzucht des Kükens. Vielmehr ist davon auszugehen, dass die Unerfahrenheit der Elterntiere zum Tod des Jungvogels führte. Das Küken fiel vermutlich im Rahmen von Streitigkeiten innerhalb der Kolonie von seinem Bruthügel, konnte diesen nicht selbstständig wiederaufsuchen und landete schließlich im Wasser.
Obwohl die Flamingos ihre Elternrolle von Anfang an vorbildlich ausführten, indem sie das Küken huderten und regelmäßig fütterten, zeigten sie sich insgesamt noch unerfahren bei der Aufzucht des Jungtiers. So achteten sie zu wenig darauf, dass der kleine Flamingo nicht aus dem Nest fällt. Diese Fürsorge müssen die Elterntiere erst lernen – mit jedem Küken sammeln die Vögel mehr Erfahrung, sodass die Chancen auf eine erfolgreiche Nachzucht steigen.
Die Tage mit dem Küken waren also ein sehr wichtiger Lernprozess für die Flamingos. Aus diesem Grund ist auch keine Handaufzucht des Nachwuchses vorgesehen, um den Tieren den Lernprozess und das Ausleben ihrer natürlichen Verhaltensweisen weiter zu ermöglichen.
Es ist häufig schwierig, Flamingos zum Brutgeschäft zu animieren. Deshalb ist es ein großer Erfolg, dass die Chileflamingokolonie in diesem Jahr überhaupt zum ersten Mal Eier legte, ein natürliches Brutverhalten zeigte, einige Eier auch befruchtet waren und sogar Küken schlüpften. Die ersten Schritte für eine erfolgreiche Nachzucht sind somit gemacht. Weitere Eier werden aktuell noch bebrütet.
Auch das zweite Flamingoküken im Zoo ist verendet
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