Zwei kleine Küken sind im Grünen Zoo geschlüpft: Eines bei den Fruchttauben und eines bei den Schamadrosseln!
Die namensgebende rote Kopfkappe fehlt der kleinen Fruchttaube noch, ansonsten sieht sie aus wie eine Mini-Version ihrer Eltern und ist der erste gemeinsame Nachwuchs des Zuchtpaares. Das Weibchen kam erst im März dieses Jahres nach Wuppertal.
Die kleine Fruchttauben-Familie ist im Vogelhaus des Grünen Zoos zu sehen und ist dort mit zwei Chinesischen Nachtigallen sowie einer Kappenpitta vergesellschaftet.
Rotkappen-Fruchttauben leben eigentlich in den Wäldern Neuguineas, sie ernähren sich von Früchten und Beeren. Ihre Nester errichten sie in zwei bis drei Metern Höhe, das Gelege besteht nur aus einem Ei.
Auch bei den Schamadrosseln ist vor ungefähr zwei Wochen ein Küken aus seinem grünlichen Ei geschlüpft, das zuvor ausschließlich vom Weibchen etwa 11 bis 14 Tage lang bebrütet wurde. Seit ein paar Tagen ist das Küken flügge, wird aber noch von seinen Eltern versorgt.
Das natürliche Verbreitungsgebiet der Schamadrosseln liegt in Süd- und Südostasien. Sie bewohnen unterholzreiche Wälder und Bambusdschungel, wo sie am Boden auf Nahrungssuche gehen, die aus Insekten und Früchten besteht. Die Nester werden in zwei bis fünf Metern Höhe in Baumhöhlen gebaut, das Gelege besteht aus zwei bis sechs Eiern.
Schamadrosseln sind ganz ausgezeichnete Sänger, sie singen sehr melodiös und sind sogar in der Lage, andere Vogelarten zu imitieren. Dieser wunderschöne Gesang wird ihnen allerdings zum Verhängnis, denn in den südostasiatischen Wäldern werden täglich viele Singvögel gefangen, um sie auf Vogelmärkten zu verkaufen. Gehalten in kleinen Käfigen dienen sie als Glücksbringer oder müssen an Gesangswettbewerben teilnehmen, bei denen hohe Preisgelder winken. So werden die Wälder immer mehr zu „stillen Wäldern“, in denen keine Vogelstimmen mehr zu hören sind.
Auf diese Problematik machte auch die „Silent Forest Kampagne“ des europäischen Zooverbands EAZA aufmerksam, die von 2017 bis 2019 mehr als 550.000 Euro einbrachte, um bedrohte asiatische Singvögel vor der Ausrottung zu bewahren.