Der 23 Jahre alte Mann aus Gelsenkirchen, der am Donnertstagabend am Wuppertaler Hauptbahnhof ein Kind gegriffen und mit ihm vor eine auf Gleis 5 einfahrende S-Bahn der Linie 9 aus Haltern gesprungen war, wurde am Freitag (13. April) beim Amtsgericht einem Haftrichter vorgeführt. Der Vorwurf lautet auf versuchten Mord. Der Mann war direkt nach der Tat festgenommen werden, nachdem ihn Augenzeugen festgehalten hatten.
Motiv weiter unklar
Unklar bleibt das Motiv des Verdächtigen, der in der polizeilichen Vernehmung schwieg. Die Staatsanwaltschaft beantragte die Einweisung in eine geschlossene Psychiatrie, nachdem ein Psychiater bei dem 23-Jährigen eine psychische Erkrankung festgestellt hatte. Der Haftrichter entsprach dem Antrag.
In einer gemeinsamen Presseerklärung von Polizei und Staatsanwaltschaft heißt es unter anderem: "Bei dem 23-jährigen Tatverdächtigen handelt es sich um einen polizeibekannten Mann aus Gelsenkirchen, der vor mehreren Jahren als Asylbewerber von Indien nach Deutschland einreiste. Er ist in der Vergangenheit mehrfach wegen unterschiedlicher Delikte polizeilich in Erscheinung getreten. Zu den Tatvorwürfen äußerte sich der 23-Jährige bei der Polizei nicht, somit sind die Motive des Mannes weiterhin unklar. Es liegen jedoch derzeit keine Hinweise vor, dass es sich um eine religiöse oder politisch motivierte Tat handelte. Auch Beweggründe im Hinblick auf eine persönliche Beziehung scheiden nach dem derzeitigem Stand der Ermittlungen aus, da der Mann der betroffenen Familie offenbar gänzlich unbekannt war."
Weiter teilen die Behörden mit, dass der leicht verletzte Junge nach ambulanter Behandlung das Krankenhaus wieder verlassen habe. Die Familie werde seelsorgerisch betreut. Die umfangreichen Ermittlungen der Mordkommission Hauptbahnhof wegen des Verdachts des versuchten Mordes dauerten an.