Er hat den ersten Schrei von Zigtausenden von Wuppertaler*innen gehört. Am 30. April ist, wie jetzt bekannt wurde, der renommierte Gynäkologe und Geburtshelfer Dr. Hans Stockhausen in Wuppertal verstorben. Er wurde 88 Jahre alt.
Stockhausen, geboren im westfälischen Fröndenberg, gilt als einer der Pioniere des medizinischen Ultraschalls. Nach dem Studium in Münster, Freiburg, Wien und Berlin arbeitete er vier Jahre lang in den USA unter anderem an der Geburtsklinik des Ex-Präsidenten Barack Obama auf Hawaii.
1965 kam Stockhausen an die Rheinische Landesfrauenklinik und Hebammenlehranstalt in Wuppertal. Als junger Facharzt brachte Stockhausen seine Erfahrung aus seinem USA-Aufenthalt mit über 6.000 Geburten mit. So wurde er bereits nach kurzer Zeit zum Oberarzt und unter Professor Helge Rüttgers zum Stellvertreter des damaligen Chefarztes der Landesfrauenklinik Wuppertal befördert.
Mehr als 25.000 Babys waren es, die Stockhausen in seiner über 40-jährigen Tätigkeit als Geburtshelfer zur Welt gebracht hat. Darunter Kinder von Prominenten aus der Region, wie zum Beispiel die drei Kinder des ehemaligen Bundespräsidenten, NRW-Ministerpräsidenten und Wuppertaler Oberbürgermeisters Johannes Rau und seiner Frau Christina Rau, die Tochter der Schauspielerin Mechthild Großmann, bekannt aus Pina Bauschs Tanztheater und seit 2002 als Staatsanwältin des Tatort Münster sowie die fünf Enkel von Dr. Hubert Tigges, dem Begründer des Pauschaltourismus in Deutschland.
Aus gesundheitlichen Gründen musste Hans Stockhausen ab Ende der 1990er Jahre kürzertreten. Bis 2011 war er dennoch als Gynäkologe aktiv.