Der Rohbau steht und wartet für die Abdichtung des Sockels nur noch auf durchgängige Temperaturen über 5 Grad Celsius. Und auch die Dachabdichtung des Neubaus der Hauptschule Dieckerhoffstraße in Langerfeld ist mit Ausnahme der Arbeiten, die erst durchgeführt werden können, wenn die Fassadenarbeiten abgeschlossen sind, schon fertig. Ein Jahr nach Beginn der Rohbauarbeiten liegt das Projekt bisher voll im Zeitplan.
Dies nicht zuletzt dank des stellenweisen Einsatzes von Fertigbauteilen, insbesondere im Bereich der Kellerwände und Decken. Wenn alles so läuft wie geplant, soll die Baumaßnahme bis Ende 2022 beendet sein, damit die Hauptschule Wichlinghausen nach Langerfeld verlegt werden kann.
500 Quadratmeter mehr Nutzfläche
„Mit rund 3.300 Quadratmetern Brutto-Grundfläche hat der Neubau an der Dieckerhoffstraße zwar in Form, Breite und Länge etwa die gleichen Abmessungen wie die abgerissenen Gebäude“, sagt Thomas Lehn, Produktmanager beim Gebäudemanagement der Stadt Wuppertal (GMW), „er bietet aber rund 500 Quadratmeter mehr Nutzfläche.“ Und alle Geschosse liegen nun in einer Ebene, sodass das Gebäude über einen Aufzug barrierefrei erschlossen werden kann.
Der Haupteingang an der Dieckerhoffstraße setzt einen Farbakzent zur Fassade aus hellgrauen Klinkerriemchen, für die gerade die Ausschreibung vorbereitet wird. Kontrast zum massiven Baukörper bilden auch verschieden große und in unterschiedlichen Grüntönen gehaltene einbruchhemmende Lamellen vor den Fenstern: Sie tragen in dem im Passivhausstandard errichteten Gebäude zur Nachtauskühlung bei. Eine zentrale Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung sorgt zudem dafür, dass in den Klassen stündlich ein zweifacher Luftwechsel stattfindet.
Außenanlagen werden komplett neu gestaltet
Die Außenanlagen auf dem durch große Höhenunterschiede und steile Hanglagen gekennzeichneten Gelände werden komplett neu gestaltet. Nicht nur, dass die vorhandenen Linden und Buchen erhalten bleiben: Der Schulhof wird auch durch neue Pflanzflächen ergänzt und etwa 500 Quadratmeter mehr entsiegelte Fläche aufweisen als früher.
Geplant sind unter anderem zwei Freitreppen mit Sitz- und Liegepodesten, die auch als Außenklassenzimmer genutzt werden können. Und der vorgesehene Kletterparcours wird die bestehenden Bäume miteinbeziehen. Der Beginn der Arbeiten an den Außenanlagen ist für den Spätherbst im Bereich des Parkplatzes für die Lehrkräfte an der Wilhelm-Hedtmann-Straße vorgesehen. Zum Schutz der großen Bäume auf dem Schulhof wurden deren Wurzeln schon zu Beginn der Baumaßnahme durch die zusätzliche Aufbringung von Schotter und Asphalt geschützt.
Kostensteigerung um 1,7 Millionen Euro
Die Kosten für Neubau und Außenanlagen haben sich aktuell von rund 10,5 auf 12,2 Millionen Euro erhöht. Der Grund: Ein Frost-Wasser-Schaden hat das Innere des kleineren Modulbaus stark in Mitleidenschaft gezogen, und im größeren Modulbau muss viel mehr getan werden, um ihn an die Anforderungen eines modernen Schulgebäudes anzupassen und brandschutztechnisch auf heutigen Standard zu bringen, als zuvor zu erkennen war.