Aufgrund der angespannten politischen Atmosphäre in Deutschland – von der rechtspopulistischen Mobilisierung bis hin zu fremdenfeindlichen Aufmärschen – haben die Wuppertaler Bühnen das Programm für das Benefizkonzert am Tag der Deutschen Einheit (3. Oktiber) geändert. Damit sollen die Themen Ausgrenzung und Stigmatisierung behandelt werden. Nach der Nationalhymne erklingt Paul Hindemiths „Engelkonzert“, der erste Satz der Sinfonie „Mathis der Maler“ und Ouvertüre der gleichnamigen Oper.
Meistersinger-Ouvertüre gestrichen
Ursprünglich standen die Meistersinger-Ouvertüre von Richard Wagner, Haydn-Variationen von Johannes Brahms, das Klarinettenkonzert von Aaron Copland und sinfonische Tänze von Antonín Dvořák auf dem Programm des Sinfonieorchesters Wuppertal, das unter der Leitung von Generalmusikdirektorin Julia Jones spielen wird. Die jetzt vorgesehen Hindemith-Sinfonie wurde am 12. März 1934 in der Berliner Philharmonie unter Leitung von Wilhelm Furtwängler mit überwältigendem Erfolg uraufgeführt. Daraufhin wurde Paul Hindemith mit einem von Adolf Hitler persönlich abgesegnetem Aufführungsboykott abgestraft und aus der „deutschen Musik“ ausgegrenzt.
Für ein gemeinschaftliches, offenes und tolerantes Wuppertal
Der Tag der Deutschen Einheit ist ein Symbol des Zusammenschlusses, des Miteinanders und des Überwindens von Grenzen. Eine sensible Auseinandersetzung mit den aktuellen Geschehnissen hat Generalmusikdirektorin Julia Jones und das Sinfonieorchester Wuppertal veranlasst, mit ihren Mitteln in Form von Musik Stellung zu beziehen: für ein gemeinschaftliches, offenes und tolerantes Wuppertal, das Menschen in ihrer Vielfalt willkommen heißt.
- Das Benefizkomnzert beginnt am Mittwoch (3. Oktober) um 11 Uhr in der Stadthalle