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Wuppertal – Bei Temperaturen über 35 Grad geraten viele Menschen in der Elberfelder Innenstadt an ihre Belastungsgrenzen. Der anhaltende Temperaturanstieg zwingt die Bevölkerung zunehmend dazu, individuelle Wege zur Abkühlung zu finden – sowohl im öffentlichen Raum als auch im privaten Umfeld.
In den klimatisierten Räumlichkeiten der City-Arkaden suchen viele Besucher gezielt Zuflucht vor der Hitze. Für einige, wie etwa eine Anwohnerin, bieten selbst die sonst beliebten städtischen Grünanlagen wie die Hardt keine ausreichende Erholung mehr. Stattdessen bevorzugt sie es, sich in abgedunkelten Wohnräumen aufzuhalten oder gezielt Gebäude mit Klimatisierung aufzusuchen.
Auch auf dem Neumarkt zeigt sich ein vielfältiges Bild an Strategien: Manche Menschen kühlen sich zu Hause auf Fliesenböden ab oder legen kalte Tücher in den Nacken. Andere ziehen einen Spaziergang im Wald vor, da Bäume nicht nur Schatten spenden, sondern auch die Luftqualität verbessern.
Ein älteres Ehepaar berichtet, es halte sich normalerweise im eigenen Garten auf, um die heißen Innenstadtbereiche zu meiden. Nur notwendige Besorgungen würden sie veranlassen, bei diesen Temperaturen in die Stadt zu kommen.
Kritik an der städtischen Infrastruktur äußert ein junger Mann, der das Fehlen öffentlicher kühler Rückzugsorte beklagt. Andere Bürgerinnen und Bürger nutzen die Wupper zur Abkühlung oder lassen ihre Kinder in Springbrunnenanlagen spielen. In der Fußgängerzone wird vor allem der Wasserspielplatz als eine der wenigen kühlenden Alternativen wahrgenommen. Auch die Schwimmoper wird von einigen als geeigneter Ort zur Hitzereduktion genannt.
Die Stadtbibliothek an der Kolpingstraße verzeichnet hingegen rückläufige Besucherzahlen. Nach Einschätzung des Personals bleiben viele Menschen bei großer Hitze lieber zu Hause, anstatt sich selbst in klimatisierte Einrichtungen zu begeben.
Ein anderes Bild zeichnet sich im Gespräch mit Touristen aus Australien ab: In deren Heimatstadt Brisbane, wo im Sommer durchschnittlich 28 Grad herrschen, seien alle öffentlichen Gebäude konsequent klimatisiert – Maßnahmen, die nach ihrem Eindruck in Wuppertal bislang nur vereinzelt umgesetzt werden.