Für ihre umfassende Information und Warnung der Bevölkerung haben Stadt und Wupperverband auch überörtlich Lob erhalten. Die Analyse der Abläufe zeigt aber auch Schwachstellen. Namentlich in Beyenburg, wo zur Warnung der Bevölkerung allein die von Pater geläutete Todesglocke des Stifts gesorgt hatte. Jetzt sollen die aufgetauchten Probleme des Katastrophenschutzes aufgearbeitet werden, um aus dem Jahrtausend-Ereignis bestmöglich zu lernen.
Zur Warnung der Bevölkerung wurden alle verfügbaren Instrumente eingesetzt: von ständig aktualisierten Medienmeldungen, Twitter und der NINA-WarnApp bis zu persönlichen Warnungen für sensible Einrichtungen und Obdachlose. Als die Flutgefahr in der Nacht akut wurde, löste die Feuerwehr die Sirenen im Stadtgebiet aus. Polizei und Ordnungsamt fuhren mit Lautsprecherwagen durch die Bereiche entlang der Wupper.
Fehlende Sirenen in Außenbereichen
In den Außenbereichen Alt-Beyenburg und Kohlfurth zeigt die Analyse der Abläufe deutliche Defizite. Fehlende Sirenen, fehlender Handyempfang und zeitweise ausgefallene Warn-Messpegel haben die ohnehin Hochwasser-gefährdete Situation direkt am Stausee noch zusätzlich verschärft. Klar ist: Hier muss engagiert nachgebessert werden.
Es müsse alles getan werden, um die Menschen bei künftigen Starkregen-Ereignissen früher und wirksamer vor einem Hochwasser warnen zu können. So lautet eine wichtige Erkenntnis nach einem Ortstermin von Oberbürgermeister Uwe Schneidewind und Stadtdirektor Johannes Slawig in Beyenburg. Dabei hatten Anwohner den Wupperverband und das Krisenmanagement der Stadt kritisiert. OB Schneidewind und Krisenstabsleiter Slawig hatten darauf eine gründliche Aufarbeitung aller vorausgehenden Abläufe und umfassende Unterstützung bei den laufenden Arbeiten zugesagt.
Warnmeldungen verpufften
Weitere Erkenntnis: Bei ausgefallenen Kommunikationssystemen ist eine aktuelle Information über die Entwicklung und Warnungen an die Bewohner erschwert bis unmöglich. Die Wiedereinführung von Sirenen und weiteren Warnmöglichkeiten ist geplant und soll nun unbedingt mit Hochdruck vorangetrieben werden.
Zudem wurden die Warnmeldungen des Wupperverbandes bei den adressierten Dienststellen nicht als so schwerwiegend gelesen und sind deshalb teilweise verpufft. Dies möglicherweise auch deshalb, weil es bei keinem der Wetterereignisse der letzten Jahrzehnte in Beyenburg annähernd vergleichbare schreckliche Folgen gegeben hat. Hier muss umgehend durch eine Einführung unmissverständlicher Warnstufen die Kommunikation abgesichert werden.