Wuppertal – Das im Wuppertaler Luisenviertel ansässige Swane Café steht vor einer möglichen Schließung. Nach Angaben der Betreiberin wurde eine entsprechende Anordnung durch das Ordnungsamt erlassen, mit der Begründung, es habe Verstöße gegen das bestehende Musikverbot gegeben. Die Entscheidung hat eine breite Welle der Unterstützung und Solidarität in der Stadt ausgelöst.
Das Swane Café, gegründet und betrieben von Selly Wane, hat sich in den vergangenen Jahren zu einem festen Bestandteil des kulturellen und sozialen Lebens in Wuppertal entwickelt. Es bietet regelmäßig Konzerte, Lesungen, Filmabende, Kunstausstellungen sowie Workshops und Diskussionsveranstaltungen an. Neben dem künstlerischen Programm liegt ein besonderer Schwerpunkt auf interkulturellem Austausch und sozialen Projekten.
Trotz eines bestehenden Musikverbots, das laut Betreiberin nach Messungen durch das Ordnungsamt verhängt wurde, sei der Betrieb weitgehend angepasst worden. Lediglich in zwei Einzelfällen sei Musik zu hören gewesen – einmal im Rahmen einer bereits lange im Voraus gebuchten Feier und ein weiteres Mal unbeabsichtigt während des Aufräumens nach einer Veranstaltung. Nach Darstellung der Betreiberin seien dabei jedoch keine Störungen verursacht worden. Beschwerden aus der Nachbarschaft würden sich laut ihren Angaben nicht auf Hintergrundmusik beziehen.
Derzeit ist unklar, ob die Verfügung der Stadt endgültig ist oder ob rechtliche und verwaltungsrechtliche Spielräume bestehen. Eine Anfrage der Rundschau an die Stadtverwaltung blieb zunächst unbeantwortet. Parallel wurde rechtliche Unterstützung in Anspruch genommen. Ein Eilantrag gegen die angeordnete Schließung sei bereits in Vorbereitung.
Die drohende Schließung hat ein breites zivilgesellschaftliches Engagement ausgelöst. Neben Unterschriftenlisten vor Ort ist eine Online-Petition gestartet worden, um den Fortbestand des Cafés zu sichern. Die Unterstützerinnen und Unterstützer sehen im Swane Café weit mehr als einen Gastronomiebetrieb. Es gilt als ein Ort der Begegnung, an dem Gemeinschaft, Vielfalt und gesellschaftlicher Dialog gelebt werden. Insbesondere für viele Kulturschaffende, Engagierte und Besucher sei das Café ein wichtiger Impulsgeber im städtischen Leben.
Das Swane Café ist zudem eng mit zahlreichen sozialen Initiativen verbunden. Unter anderem werden Projekte zur beruflichen Integration von Frauen mit Migrationshintergrund organisiert. Auch Künstlerkollektive und Bildungsprojekte haben dort ihren Ursprung. Ein Beispiel ist ein erfolgreiches Kindercamp, das im vergangenen Sommer mit Unterstützung des Cafés umgesetzt werden konnte.
Die Betreiberin wurde in der Vergangenheit für ihr Engagement mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem städtischen Ehrenpreis „Der Wuppertaler“. Die Stadt würdigte damit ihr langjähriges Wirken in den Bereichen Nachhaltigkeit, Chancengleichheit und interkulturelle Zusammenarbeit.
Das Swane Café steht nun an einem kritischen Punkt. Sollte die Schließung umgesetzt werden, wäre damit nicht nur ein Ort kultureller Veranstaltungen betroffen, sondern auch ein wichtiger integrativer Treffpunkt, der für viele Menschen in Wuppertal eine besondere Bedeutung hat.
Kampf um Erhalt des Swane Cafés in Wuppertal
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