Nach Galeria Karstadt Kaufhof mussten nun auch die Tochtergesellschaften Galeria Restaurant und Galeria Markthalle Insolvenz anmelden. Das berichteten am gestrigen Donnerstag (10. November) mehrere Medien, darunter das Handelsblatt und die Wirtschaftswoche.
Das Unternehmen hatte zuvor mitgeteilt, ökonomische Abhängigkeiten zur Muttergesellschaft des Konzerns seien der Grund für die Anträge. Auch die beiden Töchter aus den Bereichen Gastronomie und Lebensmittel sollen im Rahmen der Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung saniert werden.
Dabei gehe es um den Umbau der Häuser sowie die Reduktion der Filialstruktur, um letztlich „eine ökonomisch sinnvolle wie tragfähige Perspektive für das Konzept Warenhaus in Deutschland“ zu erreichen, so Sanierungsexperte Arndt Geiwitz, der die operative Sanierung leitet und als Generalbevollmächtigter das Management des Unternehmens unterstützt. „Das Ziel aller Maßnahmen muss es sein, unter veränderten Bedingungen eine aus sich heraus lebensfähige Struktur zu schaffen“, was von der Zusage weiterer Investitionen durch den Eigentümer, die österreichische Signa-Gruppe, abhängig sei.
Aber auch die Vermieter sollen hinsichtlich eventueller Mietreduktionen und in Fragen zu Modernisierungs- und Baumaßnahmen in die Pflicht genommen werden. Welche Häuser geschlossen werden müssen oder ob ein Standort erhalten bleibt, wird auch stark von den diesen Gesprächen abhängig sein, erklärt Restrukturierungsexperte Geiwitz. Er gehe aktuell davon aus, dass es im Laufe des kommenden Januars Klarheit geben werde, welche Filialen weitergeführt oder geschlossen werden.
Zuletzt hatten das Management und das Insolvenzteam mit Lieferanten und Dienstleistern Gespräche geführt, um den Betrieb vorerst zu sichern: „Die Warenversorgung funktioniert, die Services funktionieren – von Garantien bis Retouren. Auch die Vorbereitungen für das Weihnachtsgeschäft einschließlich aller Aktionen sind abgeschlossen“, bestätigte Galeria-Chef Miguel Müllenbach und ergänzte, man hoffe, „dass die Kundinnen und Kunden gerade in dieser Situation ein klares Zeichen setzen, dass sie ihr Warenhaus in ihrer Stadt wertschätzen.“