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Wuppertal – In der Elberfelder Südstadt wird mit der Umgestaltung einer kleinen Parkanlage an der Kölner Straße ein neues stadtplanerisches Konzept umgesetzt: Wuppertals erster sogenannter „Pocket Park“. Die Bezirksvertretung Elberfeld hat den rund 150.000 Euro umfassenden Umbau kürzlich beschlossen. Die CDU-Fraktion enthielt sich bei der Abstimmung.
Die ausgewählte Fläche liegt an der Ecke Kölner Straße/Südstraße/Weststraße und umfasst rund 1300 Quadratmeter. Die bestehende Anlage stammt aus den 1970er- und 1980er-Jahren und ist laut Stadtverwaltung in einem sanierungsbedürftigen Zustand. Weitgehend versiegelt und wenig attraktiv gestaltet, wird der Bereich bislang kaum genutzt.
Ziel der geplanten Umgestaltung ist es, die Fläche sowohl ökologisch als auch stadtklimatisch aufzuwerten. Vorgesehen ist unter anderem eine Reduzierung der versiegelten Flächen um rund 180 Quadratmeter. Durch Rasenfugen soll Regenwasser künftig besser im Boden versickern können, was zur Entlastung der städtischen Infrastruktur und zur Verbesserung des Mikroklimas beiträgt. Das Konzept verfolgt damit auch stadtklimatische Ziele im Sinne einer „Schwammstadt“, die auf zunehmende Wetterextreme reagiert.
Die neugestaltete Anlage soll unter anderem mit Rasenflächen, Frühblühern, einer Blumenwiese, Sträuchern und zwei neu gepflanzten Bäumen die lokale Biodiversität fördern. Gleichzeitig bleibt der Park gut einsehbar, um ein offenes, sicheres Umfeld zu gewährleisten.
Neben ökologischen Aspekten stehen auch Aufenthaltsqualität und Bewegungsangebote im Fokus. Neue Sitzgelegenheiten mit Holzauflagen ersetzen die bislang vorherrschenden Stahlgitterbänke. Zwei Fitnessgeräte, die insbesondere für ältere Menschen geeignet sind, ergänzen das Angebot – ein Beitrag zur aktiven Gesundheitsförderung im unmittelbaren Umfeld, etwa für die Bewohnerinnen und Bewohner des nahegelegenen Caritas-Altenzentrums St. Suitbertus.
Die Erreichbarkeit des Pocket Parks soll durch eine barrierearme Anbindung an die angrenzende Bushaltestelle deutlich verbessert werden. Neue Fahrradbügel sollen zudem eine umweltfreundliche Anreise erleichtern. Zwei bisher versiegelte Pkw-Stellplätze werden rückgebaut, um Raum für die geplante Bepflanzung zu schaffen. Dieser Schritt wurde von der CDU kritisch betrachtet. Sie befürchtet eine Verschärfung des Parkdrucks im Quartier. Die Verwaltung betont hingegen die Notwendigkeit eines langfristigen Umdenkens bei der Nutzung des öffentlichen Raums.
Breite Zustimmung kommt von den anderen Fraktionen. Vertreterinnen und Vertreter von Grünen und SPD begrüßen die Maßnahme als wichtigen Impuls für eine nachhaltige und lebenswerte Stadtentwicklung. Die Bauarbeiten sollen im Herbst 2025 beginnen und bis spätestens Anfang 2026 abgeschlossen sein.