Kooperation: Startup Carbonauten Eberswalde und das Circular Valley

Copyright: Huehoco

Im Circular Valley hat die Partnerschaft zwischen einem international tätigen Industrieunternehmen und einem Startup der Kreislaufwirtschaft begonnen, die weit über finanzielles Engagement hinausgeht. Die Lösungen der jungen Firma können auch Prozesse in etablierten Unternehmen verändern.

Wenn demnächst das Startup Carbonauten im brandenburgischen Eberswalde erstmals die Anlage der „minus CO2 factory 001“ anfeuert, herrscht auch in Wuppertal große Spannung und Vorfreude. Iris und Andre Bovenkamp, geschäftsführende Gesellschafter von Huehoco, sind an dem Startup beteiligt und begleiten dessen Erfindungen auch mit Blick auf ihr eigenes Unternehmen. „Wir hoffen mit dieser neuen Technik einen wichtigen Schritt in Richtung CO2-Reduzierung und Klimaneutralität zu machen“, sagt Iris Bovenkamp. „Wir sehen das nicht nur aus betriebswirtschaftlicher Perspektive, sondern auch mit Faszination für das ansteckende Pioniertum der Carbonauten.“

Begonnen hat die besondere Beziehung im Circular Valley, wo die Carbonauten zur ersten Kohorte des Förderprogramms zählten, bei dem Startups Vertreterinnen und Vertreter der Industrie treffen – wie den Metallbandveredler Huehoco. Als die Carbonauten ihre Idee präsentierten, wussten die Bovenkamps: „Die müssen wir kennenlernen.“
Die ersten Treffen zeigten schon bald zwei Besonderheiten: Techniker von Huehoco wurden dazugeholt, um konkret über Herausforderungen und Lösungen zu sprechen und schnell war klar, dass neben gleichen Interessen auch gleiche Werte geteilt werden.

Mit der „minus CO2 factory 001“ werden die Carbonauten noch dieses Jahr CO2 reduzieren, Ergebnis ihrer Prozesse sind sogenannte Net-Materials, „negative emission technologies“, was bedeutet, dass das Startup CO2-negatives Kunststoffgranulat, biologisch abbaubare Mulchfolien und Baumaterialen auf den Markt bringen kann. Außerdem bilden die Biokohlenstoffe der Carbonauten Grundlage für eine Erde namens „Terra Preta“, die Physiker Harald Lesch in seiner TV-Sendung als „Superdünger“ bezeichnete. „Mit unseren Partnern und Investoren haben wir lange auf diesen Tag hingearbeitet. Was uns angetrieben hat, ist die Überzeugung, dass ökologische Transformation und unternehmerischer Erfolg kein Widerspruch sind“, sagt Torsten Becker, einer der Carbonauten-Gründer.

Huehoco möchte das gereinigte Pyrolysegas als Substitut für Erdgas nutzen und so Wärmeenergie für Produktionsprozesse erzeugen. Bis jetzt kann man mit der Wärme der Anlagen der Carbonauten nur Strom erzeugen. Wenn die Lösung für die direkte Nutzung gefunden ist, wird eine der nächsten Carbonauten-Anlagen am Huehoco-Standort in Bad Salzungen aufgebaut.

Das könnte Dich auch interessieren

Plan zur Sanierung der Turnhalle Reiterstraße steht

Einblick hinter die Kulissen: Tag der offenen Tür im Bergischen Kinder- und Jugendhospiz Burgholz

Rekordwurf bei den Pinselohrschweinen