Die Planungen für das Pina Bausch Zentrum, eines der bedeutendsten Kulturprojekte in Wuppertal, schreiten voran, stehen jedoch weiterhin vor erheblichen Herausforderungen. Insbesondere die präzise Ermittlung der Baukosten und die Sicherstellung von Fördergeldern bleiben zentrale Aufgaben. Das Vorhaben, das die Sanierung des Schauspielhauses sowie einen Neubau umfasst, hat eine entscheidende Phase erreicht.
Verzögerungen bei der Kostenplanung
Obwohl der Siegerentwurf für das Pina Bausch Zentrum bereits vor anderthalb Jahren vorgestellt wurde, liegt eine endgültige Kostenkalkulation noch nicht vor. Die Komplexität des Projekts wird durch Schwierigkeiten bei der Vergabe der Planungsaufträge weiter verstärkt. Kulturdezernent Matthias Nocke hat angekündigt, die detaillierte Kostenschätzung bis Herbst 2025 abzuschließen, sodass sie dem neuen Stadtrat im Jahr 2026 vorgelegt werden kann. Ursprünglich war geplant, diese noch vor der Kommunalwahl abzuschließen, ein Ziel, das jedoch nicht erreicht wurde.
Um die Kosten zu kontrollieren, setzt die Stadt auf eine Reduzierung des Bauvolumens. Bereits rund 860 Quadratmeter wurden aus den ursprünglichen Planungen gestrichen, was etwa zehn Mietwohnungen entspricht. Auch alternative Baumaterialien, wie kostengünstigeres Glas, sollen zum Einsatz kommen, ohne den architektonischen Charakter des Entwurfs zu beeinträchtigen.
Finanzierungsrahmen und Fördermittel
Aktuell beläuft sich die geschätzte Gesamtsumme für das Projekt auf etwa 130 Millionen Euro. Rund 50 Millionen Euro sollen durch Fördermittel von Bund und Land gedeckt werden. Die restlichen 80 Millionen Euro müssten aus dem städtischen Haushalt finanziert werden und fließen in die mittelfristige Finanzplanung bis 2030 ein.
Um die Bundesförderung für das Projekt zu sichern, wird Matthias Nocke im März in Berlin Gespräche führen. Ziel ist es, die bisherigen Mittelzusagen über 2025 hinaus bis Ende 2026 zu verlängern. Der Erfolg dieser Verhandlungen ist essenziell, um die Realisierung des Projekts nicht zu gefährden.
Betrieb und Nutzung in der Übergangszeit
Parallel zur Finanzierung werden auch strukturelle Fragen geklärt. So laufen Gespräche über die zukünftige Betreibergesellschaft des Zentrums. Eine Einigung mit dem Land Nordrhein-Westfalen soll noch vor der nächsten Landtagswahl erreicht werden. Zudem müssen Mittel für den Übergangsbetrieb des Schauspielhauses gesichert werden, um weiterhin Veranstaltungen anbieten zu können, solange die Bauarbeiten nicht begonnen haben.
Auch die Zusammenarbeit mit der Pina Bausch Foundation, einer der Hauptpartner des Projekts, bedarf weiterer Konkretisierung. Ein entsprechender Kooperationsvertrag ist noch in Arbeit.
Ungewissheit bleibt
Der genaue Zeitplan für das Pina Bausch Zentrum bleibt ungewiss. Sowohl der Baubeginn als auch ein Fertigstellungstermin sind bisher offen. Trotz der Unsicherheiten betont Matthias Nocke die Fortschritte, die bislang erzielt wurden. 2025 wird als Jahr der Weichenstellungen betrachtet, in dem die Grundlage für die zukünftige Umsetzung des Projekts geschaffen werden soll.
Das Pina Bausch Zentrum steht sinnbildlich für Wuppertals Bestreben, sein kulturelles Erbe zu bewahren und gleichzeitig einen modernen Raum für Kunst und Kultur zu schaffen. Doch der Weg dorthin bleibt eine Herausforderung, die weiterhin Engagement und Durchhaltevermögen erfordert.