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Wuppertal-Vohwinkel – Im Stationsgarten von Vohwinkel nutzt der Wuppertaler Uwe Schröder eine ungewöhnliche Ressource für seine kreativen Arbeiten: Rost. Der 63-jährige Frührentner sammelt lose Roststücke, die sich von einem historischen Schwebebahn-Drehgestell lösen, und verarbeitet sie zu Pigmenten für seine Gemälde auf Flusssteinen. Dabei entstehen kunstvolle Darstellungen des Wuppertaler Wahrzeichens – detailreich, farbenfroh oder in schlichter Rosttönung.
Obwohl Schröder sich selbst nicht als Künstler bezeichnet, widmet er sich seit geraumer Zeit mit handwerklicher Sorgfalt der Gestaltung kleiner Kunstobjekte. Ausgestattet mit einem Mörser pulverisiert er die rostigen Partikel, die sich durch Witterungseinflüsse von dem über 100 Jahre alten Schwebebahnelement abgelöst haben. Das fein zermahlene Material nutzt er als Pigment – entweder pur oder gemischt mit anderen Farben. Auf diese Weise entstehen handbemalte Steine mit Motiven der Schwebebahn, gesammelt am Ufer der Wupper.
Die Idee dazu kam ihm während seiner regelmäßigen Aufenthalte im Stationsgarten, den er als leidenschaftlicher Schwebebahn-Fan häufig besucht. Die sichtbare Alterung des dort ausgestellten Drehgestells weckte bei ihm den Wunsch, das historische Relikt in irgendeiner Form zu bewahren. Anfragen an zuständige Stellen, das Exponat vor Witterung zu schützen, blieben bislang unbeantwortet. Aus diesem Anlass entschloss sich Schröder, die Korrosionsspuren als Teil der Stadtgeschichte in seinen Werken weiterleben zu lassen.
Zwei dieser Arbeiten präsentierte er beim Treffen mit der Redaktion: Ein farbenfrohes Motiv zeigt die Schwebebahn bei der Überquerung der Wupper, ein weiteres, schlicht gehaltenes Werk erinnert mit seinem rötlich-braunen Ton an prähistorische Felszeichnungen.
Neben der künstlerischen Umsetzung verfolgt Schröder auch ein soziales Anliegen. Er schlägt vor, seine Arbeiten gegen freiwillige Spenden abzugeben, um damit den Erhalt der historischen Ausstellungsstücke oder gemeinnützige Projekte im Stadtteil zu unterstützen – etwa die Flüchtlingshilfe, das Café Tacheles oder den Vohwinkeler Kindertisch. Dabei betont er ausdrücklich, selbst keinen finanziellen Gewinn erzielen zu wollen.
Interessierte Bürgerinnen und Bürger, die das Projekt unterstützen möchten, können sich an die Redaktion wenden. Eine Kontaktvermittlung erfolgt unter dem Betreff „Kunst aus Rost“ per E-Mail an: [email protected].