Bereits Ende Oktober wurde der erste große Lachsrückkehrer bei Kontrollbefischungen unterhalb von Wuppertal-Buchenhofen gefangen. Mitte November gelangen Elmar Weber, dem stellvertretenden Vorsitzenden der Fischereigenossenschaft Mittlere Wupper, in Elberfeld Unterwasseraufnahmen von etwa 60 Zentimeter langen Bach- und Meerforellen. Eine Bachforelle und eine Meerforelle hatten sich für das Laichgeschäft zusammengetan. Dies sind Zeichen, dass mit den kühleren Herbsttemperaturen nun die Fische mit dem Laichen beginnen.
Wandernde Fischarten, zum Beispiel Lachse und Meerforellen, kehren über den Rhein in die Nebenflüsse zum Laichen zurück, dorthin, wo sie selbst als Jungfische groß geworden sind. Auch die Bachforellen sind wieder aktiv und laichen. Die Wiederansiedlung der ehemals ausgestorbenen Fischarten in die Wupper erfolgt mit viel Herzblut und ehrenamtlichem Einsatz durch die Fischereivereine.
Langer Weg ins Meer – und zurück
Jährlich setzen sie Jungfische in großer Zahl in die Wupper. Einige Jahre wachsen die Fische in ihrem Heimatfluss heran und machen sich dann auf den langen Weg ins Meer, um zwei bis vier Jahre später zum Laichen wieder in ihre ehemalige „Kinderstube“ zurückzukehren.
Lange Zeit war insbesondere die Wupper kein geeigneter Lebensraum für Gewässerorganismen. Noch bis in die 1980er Jahre war sie stark verschmutzt. In den letzten Jahren haben sich die klimatischen Bedingungen dramatisch verändert. Es blieb beispielsweise bis weit in den Herbst sehr mild und trocken. Im normalen Jahresverlauf werden durch sinkende Temperaturen und eine höhere Wasserführung in den Flüssen die Fische angeregt, mit dem Laichen zu starten.
Trotz dieser klimatischen Veränderungen finden die empfindlichen Fischarten, wie der Lachs, hier wieder einen Lebensraum. Die Wasserqualität wurde unter anderem durch Investitionen des Wupperverbandes in die Kläranlagen deutlich verbessert. Darüber hinaus haben die Kommunen in ihre Kanalnetze investiert.
Naturnahe Verhältnisse
Neben einer guten Wasserqualität benötigen die Wanderfische auch natürliche Fluss-Strukturen und eine gute, lineare Durchgängigkeit, damit sie flussaufwärts zu den Laichplätzen schwimmen können. Um dies zu erreichen hat der Wupperverband in Kooperation mit seinen Mitgliedern und mit Fördergeldern des Landes in den letzten Jahren zahlreiche Projekte umgesetzt. Diese stetige Wandlung der Wupper, hin zu möglichst naturnahen Verhältnissen, macht es nun möglich, dass die Wanderfische zurückkehren können.