Ein Anruf kann Leben retten – vor allem bei eisigen Temperaturen, wie sie uns wohl bald schon bevorstehen: Auch für diesen Winter hat die Stadt Wuppertal unter der Rufnummer 563-4020 wieder die „Kältehotline“ eingerichtet. Hier können Bürgerinnen und Bürger rund um die Uhr Menschen melden, die in der Kälte Hilfe brauchen.
Die Telefonnummer läuft tagsüber beim Ordnungsamt und nachts bei der Feuerwehr auf und gehört zum Kältekonzept der Stadt Wuppertal, das in diesem Winter zum neunten Mal umgesetzt wird. Die darin abgesprochene Zusammenarbeit der unterschiedlichen Institutionen, Einrichtungen und Behörden hat sich in den vergangenen Jahren bewährt.
Die Hinweise der Anrufer veranlassen die beteiligten Institutionen Kontakt zu den gemeldeten Menschen aufzunehmen und Hilfe anzubieten – unter anderem, indem sie Überzeugungsarbeit leisten, eine Übernachtungsstelle aufzusuchen. Auch die Streetworker der Diakonie und die Fachstelle für Wohnungsnotfälle werden informiert. Diese leiten dann weitergehende Hilfen ein.
„Daher bitten wir alle Bürgerinnen und Bürger, aufmerksam auf die Menschen in ihrer Umgebung zu achten, die in diesen schwierigen Zeiten kein geschütztes Zuhause haben. Jeder Anruf kann Menschen, die Hilfe benötigen, vor Krankheit und Leid bewahren und im Einzelfall sogar Leben retten. Rufen Sie im Zweifel lieber einmal zu viel als zu wenig an“, erklärt Sozialdezernent Dr. Stefan Kühn.
Im vergangenen Winter, der durch die Coronamaßnahmen geprägt war, konnten Obdachlose nicht wie andere Bürgerinnen und Bürger einfach zuhause bleiben. Aber sie wurden nicht vergessen, vielmehr nutzten rund 580 Anruferinnen und Anrufer die Kältehotline, um Hilfebedürftige zu melden.
Unter Pandemiebedingungen eine Wohnung zu finden, ist für diese Menschen noch schwieriger geworden. Das hat zur Folge, dass die Zahl der Menschen, die das Wohnungslosenhilfesystem nutzen, gestiegen ist. Derzeit sind es jährlich 12.000 Übernachtungen in den Wuppertaler Übernachtungsstellen.
Für alle Anlaufstellen der Wohnungslosenhilfe sind umfassende Hygienekonzepte zum Schutz vor Corona entwickelt worden. So wurden beispielsweise zusätzliche Plätze in weiteren Unterkünften geschaffen, um ein Abstandhalten zu ermöglichen und die Infektionsgefahren zu verringern. Auch werden in den Übernachtungsstellen regelmäßig Testungen angeboten, um Infektionen frühzeitig zu erkennen.