Als Reaktion auf den Leserbrief von Dr. Uwe S., der uns in der vergangenen Woche erreichte, schrieb uns am gestrigen Dienstag ein weiterer Leser, der seinem Vorredner zustimmt und einige Punkte ergänzt.
Auch hier der Leserbrief im Wortlaut:
„Liebe Readaktion von Wuppertal-total!
In der letzten Woche haben Sie ein Schreiben Ihres Lesers „Dr. Uwe S.“ veröffentlicht. Diesem Leserbrief kann ich nur zustimmen.Ich bin ebenfalls sehr verwundert, dass sich die Politik, allen voran Herr Oberbürgermeister Schneidewind, nicht öffentlich zu den Busausfällen äußert. Seine öffentliche Wahrnehmung seitens der Wuppertaler Bevölkerung ist ja grundsätzlich auf ein Minimum reduziert.
War es nicht auch dieser Oberbürgermeister, gemeinsam mit der grünen Partei, die die Verkehrswende herbeiführen wollen? Für mich öffentlich wurde er für einen kurzen Moment, als es darum ging, sich für das mehr als fragwürdige Projekt einer BUGA einzusetzen. Und fortan verschwand er wieder in den Untiefen des Wuppertaler Verwaltungsapparates.
Gerne aber zurück zu dem städtischen Betrieb „WSW“. Nach mehreren Fahrplankürzungen in den letzten 15 Jahren nimmt die jetzige Einsparungsstrategie erstaunliche Ausmaße an.
Unter dem allgemeinen Vorwand des hohen Krankenstandes (diese Ausrede klappt ja aktuell bundesweit), kürzt die WSW Mobil seit gut einem Jahr Planstellen im Fahrdienst (die Anzahl der Fahrdienstbeschäftigten von 2021 im Vergleich zu 2022 lässt sich ja schnell ermitteln) und begründet das mit hohem Krankenstand und Schwierigkeiten in der Personalbeschaffung.
Manager zu sein will gelernt sein. Ohne die Konfrontation mit der Politik zu suchen, in Zeiten der Verkehrswende den Fahrplan zu reduzieren, spart man einfach Personal ein, respektive ersetzt es innerhalb des Fluktuationsprozeses einfach nicht mehr. Die Einsparungen liegen bei 2,5 Millionen Euro jährlich! Der Kunde zahlt natürlich weiterhin das volle Entgelt für unvollständig und unzuverlässig erbrachte Leistung.
Hier gebührt es doch das Amt von Herrn Schneidewind, die Öffentlichkeit zu informieren und schnellstens Abhilfe zu schaffen! Das kommunale Verkehrsunternehmen verspricht dieses schon seit dem Herbst 2021. Entsprechende Presseberichte der Wuppertaler Medien findet man reichlich im Internet.
Machen Sie doch bitte einmal selbst die Erfahrung und lassen Sie sich von den Nichtinformationen des Verkehrsunternehmens berieseln. Sie werden nirgendwo eine Liste finden, in denen die „geplanten“ Ausfallfahrten zu finden sind. Die Fahrplantabellen an den Haltestellen werden aus Kostengründen nicht ausgetauscht.
Und so ganz nebenbei (das hat mir ein WSW-Mitarbeiter geflüstert), fertig ausgebildete und zuverlässige Fahrdienstbeschäftigte sind für die Kundenzentren eingeteilt oder bereisen die Stromkunden, um Zählerstände abzulesen! Dafür fällt Ihre Fahrt heute leider aus!
Einfach nur traurig, wie in dieser Stadt „hantiert“ wird.
Ihr Carl-Heiner B.“