Zwei auf Instagram und Twitter veröffentlichte Videos zeigen Szenen, die Polizeigewalt am Döppersberg dokumentieren sollen. Die Aufnahmen stammen vom Samstag, 19. September. Für die Ratsfraktion Die Linke handelt es sich hier um einen weiteren Fall von Polizeigewalt.
Vor diesem Hintergrund bekräftigt Die Linke im Rat ihre Forderungen nach Einführung einer Kennzeichnungspflicht, um Polizistinnen und Polizisten im Falle von Fehlverhalten und Übergriffen zu identifizieren und zur Rechenschaft ziehen zu können, sowie die Einrichtung unabhängiger Untersuchungs- und Kontrollinstanzen, die für eine umfassende Transparenz und Aufklärung bei Vorwürfen gegen die Polizei sorgen.
Sander: Verhalten schwer erträglich
Bernhard Sander, Vertreter der Linken-Ratsfraktion im Polizeibeirat: „Auch wenn die Vorgeschichte auf dem Video nicht erkennbar ist, ist das Verhalten der Beamt*innen schwer erträglich. Ein hörbehinderter blinder Mensch wird von der Wuppertaler Polizei schikaniert und angegriffen. Obwohl die Beamten erkennen und auch sagen, dass sie einen blinden Menschen vor sich haben, gehen sie brutal gegen ihn vor. Sie sprechen ihn mit ‚Nicht erschrecken‘ an und fassen zeitgleich mit mehreren Polizisten zu, fixieren und durchsuchen ihn. Mit auf dem Rücken fixierten Händen hat er keinen Zugang zum Hörgerät mehr, um im Falle einer Rückkopplung, einem durchgängigen Pfeifton, die Lautstärke zu regeln.“
Laut Sander war an dieser „äußerst brutalen Aktion“ (O-Ton) auch der Beamte beteiligt, der zuletzt bei dem völlig überzogenen Polizeieinsatz am 1. Mai auf dem Schusterplatz aufgefallen war. „Dort wurden zwei alleinerziehende Väter mit ihren Kleinkindern festgesetzt. Den weinenden und panischen Kindern wurde mitgeteilt, dass die Väter jetzt in Polizeigewahrsam genommen und die Kinder dem Jugendamt übergeben würden“, berichtet de Linken-Stadtverordnete.