Bisher ist es sehr kostenintensiv, Batterien zu recyclen – zwei Startups im Circular Valley haben nun Lösungen entwickelt, die einen großen Fortschritt bedeuten: Borac Energia aus Bangladesch und SL Batteries aus Wuppertal.
Am 9. September präsentieren mehr als 30 Startups beim „Demo Day“ des Circular Valley ihre Innovationen für die Kreislaufwirtschaft, mit vielen Trends für das Schließen von Kreisläufen, um den Weg von der etablierten, Ressourcen verschwendenden linearen Wirtschaft hin zur Kreislaufwirtschaft zu ebnen.
Alim Al Rajii und S M Tanvir Islam aus Bangladesch sind mit einer klaren Botschaft in die Rhein-Ruhr-Region gekommen: „Wir wollen Eure alten Batterien haben“, sagten sie auch Svenja Schulze, Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, oder NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur, als beide Anfang August das Circular Valley besuchten. Rajii und Tanvir Islam haben mit Borac Energia einen Weg entwickelt, um aus Batterieabfällen wieder brauchbare Energiezellen zu machen, denn: Alle Lithium-Ion-Batterien sind gleich, egal, wo sie zum Einsatz kommen.
Bisher scheuen Unternehmen das teure Recycling, aber das ändert sich gerade. Die preisgünstigen Lithion-Ion-Batterien von Borac Energia kommen beispielweise in motorisierten Rikschas zum Einsatz, in Asien liebevoll Tuk Tuk genannt, die bisher aber mit enormen Emissionen verbunden sind. In der Rhein-Ruhr-Region möchten die beiden Jungunternehmer nun mit Entsorgern Kontakte knüpfen, um die Batterieabfälle zu bekommen.
Das SL im Namen von SL Batteries steht für „Second Life“. Die Gründer kommen zu einem ähnlichen Schluss wie Borac Energia, haben aber eine andere Erfindung gemacht. Ihr Ansatz: Wenn Batterien ihr erstes Leben gelebt haben und für die Anforderungen nicht mehr genügen, eignen sie sich im zweiten noch für Anwendungen mit geringeren Lastanforderung. Sie verwenden ehemalige Autobatterien als Pufferspeicher, um erneuerbare Energie zu speichern und kümmern sich um das Recycling der übrigen Inhaltsstoffe.
Die Wuppertaler werden demnach zum zentralen Ansprechpartner, wenn die Batterie ans Ende ihres ersten Anwendungszyklus kommt. SL Batteries kümmert sich um Transport, Zerlegung, Lagerung, Aufbereitung, Recycling und die Dokumentation. Am Ende soll es einen durchgängigen Kreislauf geben, in dem möglichst viele Materialien in neue Produkte einfließen. Für etablierte Unternehmen hat das den Vorteil, dass die Kosten für die Batterie-Entsorgung sinken und ihre CO2-Bilanz sich positiv entwickelt.
Lösungen für die Zukunft: Ein zweites Leben für Batterien
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