Yvonne Weising ist die erste Frau im Lader- und Fahrteam bei der Wuppertaler AWG.
Die in Castrop-Rauxel geborene 27-Jährige, die eigentlich gelernte Malerin und Lackiererin ist, hatte schon acht Jahre in ihrem Lehrberuf gearbeitet, merkte aber, dass sie doch lieber etwas anderes wollte: Autos fahren – und zwar richtig große Autos!
Jetzt ist Yvonne Weising seit diesem September bei der AWG die erste Frau im Team und sagt:
„Für mich geht ein Traum in Erfüllung.“ Auch wenn das Leeren der schweren Mülltonnen und das Fahren der riesigen Mülllaster in den meisten Städten immer noch reine Männersache ist, hat das die junge Frau nicht davon abgehalten, zunächst eine Ausbildung zur Busfahrerin und im Anschluss daran übers Arbeitsamt eine Umschulung zur Berufskraftfahrerin zu machen. Dann fuhr sie zwei Jahre lang Lebensmittel im 40-Tonner vom Ruhrgebiet ins Saarland. Der Zufall wollte es, dass sie bei einem Besuch ihres Vaters in Sprockhövel einem Nachbarn begegnet, der bei der AWG beschäftigt ist und Yvonne ermutigt, eine Bewerbung loszuschicken.
Bevor sie überhaupt zum Bewerbungsgespräch gebeten wurde, musste sie erstmal einen Fahrtest im Müllwagen absolvieren. Auf der Strecke über den Rott in Barmen mit den vielen Steigungen und engen Kurven zeigt Yvonne, was sie drauf hat – und bekommt den Vertrag bei der AWG als Laderin mit der Zusatzqualifikation LKW-Fahrerin.
Auch die beiden AWG-Geschäftsführer Martin Bickenbach und Conrad Tschersich äußern sich positiv über ihren Neuzugang und hoffen, „dass das ein Signal an andere Frauen ist, auch in diesem Bereich bei uns zu arbeiten.“
Die neue Müllwerkerin sagt, sie sei super aufgenommen worden und fühle sich total wohl in ihrem Traumjob, selbst wenn sie feststellen musste: „Einige Wuppertaler haben schon erstaunt geguckt, als sie mich als Frau beim Leeren der Mülltonnen oder am Lenkrad gesehen haben. Eine Frau bei der Müllabfuhr ist eben doch noch ungewöhnlich.“
Sie geht eben einfach mit gutem Vorbild voran.
Männerdomäne Müll: Nicht mit Yvonne
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