Die Stadt Wuppertal kann sich über mehr Gewerbesteuer freuen. Nach der aktuellen Haushaltsprognose steigen die Einnahmen in diesem Jahr um zehn Millionen Euro. „Wuppertals Wirtschaft läuft gut“, erklärt Oberbürgermeister Andreas Mucke zu der positiven Entwicklung, fügt aber hinzu: „Aber leider profitieren nicht alle von der boomenden Konjunktur.“
„Die niedrige Arbeitslosenquote und ein Höchststand an sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten beweisen, dass Unternehmen und Verwaltung die richtigen wirtschaftspolitischen Weichenstellungen getroffen haben“, erklärt Mucke. Aber gerade die große Kinderarmut sieht der Oberbürgermeister als zentrales Handlungsfeld und wird deswegen im September ein „Bündnis gegen Armut“ schmieden. Als Arbeitsauftrag des Bündnisses definiert Andreas Mucke: „Um die Armutsfalle zu durchbrechen, müssen wir mehr Geld in frühkindliche Bildung, Erziehung und Betreuung investieren. Bildungserfolg darf nicht länger von der sozialen Herkunft abhängen."“
Allerdings, so Mucke weiter, könne die Armutsbekämpfung nicht alleine Aufgabe der Stadt sein, sondern müsse von Bund und Land finanziell abgesichert werden. „Der Bund erlegt uns wie beim Unterhaltsvorschussgesetz ständig neue Aufgaben ohne ausreichende Finanzierung auf. Wir stehen weiterhin unter massivem Spardruck", sagt der OB mit Blick auf die nach wie vor 1,5 Milliarden hohe Verschuldung der Stadt, „Nach der Wahl werde ich die neuen Wuppertaler Bundestagsabgeordneten einladen, um das Thema frühzeitig für die Koalitionsverhandlungen in Berlin zu platzieren“, kündigt Andreas Mucke an.
Foto: Wuppertal-total