Über das Basaltpflaster, das auf den etwas dunkleren Fassadenteil der Reddehase’schen Remise zuläuft, wurden einst die Pferde der Speditionsfirma ins Obergeschoss gebracht. Der Abbruch der Rampe, deren alte Pflasterung den früheren Standort anzeigt, machte im Frühsommer 2022 den Auftakt für die Baumaßnahmen zur Neuausrichtung des Museums für Frühindustrialisierung. Nun markiert der Fenstereinbau in den oberen Stockwerken der Kannegießer’schen Fabrik den baldigen Schlusspunkt der Maßnahmen.
Zunächst müssen große Ausstellungsstücke des Museums durch die Öffnungen hindurch wieder zurück ins Gebäude transportiert werden. Die Fenster im Erdgeschoss, wo Museumsshop und -café entstehen, sollen bereits im Oktober montiert werden.
Weil die Fabrik auf der Denkmalliste steht, wurden die Veränderungen in enger Abstimmung mit der städtischen Denkmalbehörde vorgenommen, auch die Rampe für den barrierefreien Übergang zur Remise im ersten Obergeschoss. Beim Bau des neuen Verbindungsgebäudes zwischen Engels-Haus und Museum war der alte Treppenturm zurückgebaut sowie das Dach und die Fassade saniert worden. Die Barrierefreiheit spielte eine große Rolle bei der Neugestaltung, dabei ist der Aufzug vom ersten ins zweite Obergeschoss die größte einzelne Baumaßnahme in der Remise.
Da die erste Ausschreibung kein verwertbares Angebot erbrachte und wiederholt werden musste, kollidierten die Arbeiten mit denen an den Außenanlagen: Große Betonpumpen konnten nicht auf den Hof fahren, stattdessen wurde mit kleineren Geräten gearbeitet. Es kam zu einer Verzögerung im Zeitplan von etwa einem Monat – voraussichtlich Mitte Oktober werden die Arbeiten am Aufzug abgeschlossen sein.
Zur Herstellung der Barrierefreiheit in der Remise wurde außerdem die bestehende Rampe im Erdgeschoss verlängert. Wände, Decken und Böden wurden saniert, die WC-Räume erneuert und ergänzt sowie weitere kleine Betriebs- und Sozialräume gebaut.
In beiden Gebäuden wurden die elektrotechnischen Anlagen ertüchtigt, beispielsweise für die Sicherheits- und Grundbeleuchtung und die Brandmeldeanlage. Allein die Putz- und Malerarbeiten zogen sich vom Beginn dieses Jahres bis in den Juli.
Ebenso wie das alte Pflaster der Pferderampe wurden im Bereich zwischen Engels-Haus und Theater übrigens auch Teile der bisherigen Innenhof-Pflasterung aus Grauwacke wiederverwendet, ein im Bergischen häufig verbauter Naturstein.
Nachhaltigkeit hatten die Planer auch bei der Beleuchtung im Blick: Um die Lichtverschmutzung so gering wie möglich zu halten, werden der Hof und die historischen Gebäudefassaden nur dezent illuminiert.
Museum für Frühindustrialisierung: Baumaßnahmen fast abgeschlossen
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