Klimawandel, Trockenheit und Borkenkäfer stressen die Bäume im Wuppertaler Stadtgebiet. Immer wieder müssen deshalb geschädigte Bäume gefällt werden, um die Sicherheit von Menschen oder des Baumbestandes nicht zu gefährden. Bleibt nach den eigentlichen Fäll-Arbeiten ein Baumstumpf stehen, hat das gute Gründe.
In Wuppertaler Parks und Wäldern bleiben nach einer Fällung manchmal meterhohe Baumstümpfe stehen. Sie erfüllen einen ökologisch wichtigen Zweck. Zunächst bietet der Baumstumpf kleinen Tieren ein Zuhause, im Stamm und hinter der Rinde finden Insekten und andere Mini-Waldbewohner Schutz und Nahrung. Verrottet der Baumstumpf weiter, wird er von zunehmend kleineren Tieren besiedelt – bis diese ihn schließlich zersetzt und so zu einem wichtigen Dünger für den Waldboden gemacht haben.
Aufträge werden gesammelt
Im Stadtgebiet, entlang von Gehsteigen und Fahrbahnen, bleiben die Stümpfe aus anderen Gründen gut sichtbar stehen: Das Fällen eines Baumes und das anschließende Entfernen des Rest-Stamms samt Wurzel sind unterschiedliche Arbeitsgänge. Deshalb sammelt das Ressort Grünflächen und Forsten jeweils die Aufträge dafür, um wirtschaftlich günstige Angebote zu erhalten. So kann zwischen Fällung und dem Ausfräsen der Wurzel einige Zeit vergehen.
Ein zweiter Grund ist, dass die Rest-Baumstämme für Autofahrer sichtbar sind. So wird die Gefahr minimiert, dass beim Vor- oder Zurücksetzen ein zu tief liegender Wurzelballen das Auto beschädigt.
„Die Baumstandorte werden vor einer Neupflanzung immer verbessert.“
Annette Berendes, Ressortleiterin Grünflächen und Forsten
Im Idealfall werden die gefällten Bäume natürlich nachgepflanzt – allerdings oft nicht so zügig wie das wünschenswert wäre. Das zuständige Ressort muss hier sehen, wie es mit den verfügbaren Haushaltsmitteln zurechtkommt – das wiederum hängt von den Ausschreibungsergebnissen für die notwendigen Arbeiten ab. „Die Baumstandorte werden vor einer Neupflanzung immer verbessert. Hier fallen Kosten zwischen vier- und sechstausend Euro an. Aus diesem Grund bleiben die Stümpfe oftmals auch längere Zeit stehen“, erläutert Annette Berendes, Leiterin des städtischen Ressorts Grünflächen und Forsten. „Wir würden – auch angesichts der Vorteile eines Baumes für das Klima und gegen Schadstoffe – gerne viel mehr und zügig neue Bäume pflanzen und sind für jede Unterstützung dankbar.“