In den letzten Wochen schlüpften bei den Brillenpinguinen im Grünen Zoo vier Küken – das jüngste Küken ist gerade erst ein paar Tage alt, das älteste schlüpfte bereits am 21. September.
Der Schlupf der vier Jungtiere ist eine erfreuliche Nachricht für das Europäische Ex-Situ-Programm (EEP) der Brillenpinguine, an dem sich der Grüne Zoo beteiligt und das die Zucht in zoologischen Einrichtungen koordiniert. Eine stabile Reservepopulation in menschlicher Obhut ist enorm wichtig für die Arterhaltung, denn sie bietet die Basis für zukünftige Auswilderungen, denn in ihrem natürlichen Lebensraum gehen die Bestände der Brillenpinguine dramatisch zurück. Während es 2019 noch 17.700 Brutpaare gab, sind es heute nur noch 9.900.
Die Weltnaturschutzunion (IUCN) hat den Brillenpinguin deshalb auf ihrer Roten Liste für bedrohte Arten kürzlich von „stark gefährdet“ auf „vom Aussterben bedroht“ hochgestuft. Dies ist nur eine Stufe entfernt von „in der Natur ausgestorben“ und zeigt, wie ernst die Lage ist. Ohne weitere Maßnahmen könnten die Brillenpinguine bis 2035 in ihrem natürlichen Habitat in Südafrika und Namibia ausgerottet sein.
Der überaus dramatische Rückgang der Population ist vor allem auf einen Mangel an Nahrung zurückzuführen. Gründe dafür sind der Klimawandel sowie die Überfischung durch kommerzielle Fischerei. Besonders betroffen sind jene Brutkolonien, in deren Nähe Fischer vor allem Sardinen und Sardellen fangen und den Pinguinen somit ihre Hauptnahrungquelle entziehen. Es gibt bereits einige Fischfangverbotszonen, in denen die Fischerei rund um die Brutkolonien eingeschränkt wird, doch das reicht nicht aus, um die Pinguine effektiv zu schützen.
Der Grüne Zoo setzt sich bereits seit vielen Jahren gemeinsam mit dem Zoo-Verein Wuppertal für den Schutz der Brillenpinguine in ihrem angestammten Lebensraum ein und unterstützt regelmäßig die südafrikanische Organisation SANCCOB saves seabirds. Diese kümmert sich um in Not geratene Pinguine und andere Seevögel. In Auffangstationen werden verletzte Tiere und verlassene Brillenpinguin-Küken versorgt und später wieder ausgewildert.
Nachwuchs bei den Brillenpinguinen im Grünen Zoo
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