Wenn die Grundschule Hainstraße nach den Sommerferien umzieht, werden die jetzigen Viertklässler nicht mehr dabei sein: Damit sie trotzdem noch den langersehnten Neubau in Beschlag nehmen konnten, wurde am vergangenen Dienstag, den 24. Juni, vorgezogene Einweihung gefeiert. Den rund 200 Schülerinnen und Schülern stehen nun fast 2.800 Quadratmeter Fläche zur Verfügung.
2022 hatten die Erdarbeiten begonnen. Stellenweise musste der felshaltige Boden bis zu vier Meter tief abgetragen werden, da das Gebäude in den Hang hineingebaut wurde, so dass es im Norden über zwei, im Süden über drei Geschosse verfügt. Ein größerer Quader in der Mitte bildet mit zwei kleineren Quadern die nördliche Front. Die Fassade ist durch eine große Glasfläche gekennzeichnet, dort, wo die Baukörper zusammenstoßen, finden sich zudem große Verglasungsfugen.
Herzstück ist die Eingangshalle im Norden, die auch als Pausen- und Essbereich genutzt wird. Im Erd- und im Obergeschoss sind die zwei Klassen eines Jahrgangs in einem sogenannten Cluster zusammengefasst: An einen Gemeinschaftsbereich sind die beiden Klassenräume angeschlossen; dazwischen liegt ein Differenzierungsraum für Einzel- und Kleingruppenarbeit oder besondere Förderungen. Im Obergeschoss befinden sich zudem eine Ruhelounge sowie ein Atelier.
Im Hanggeschoss liegt das „Forum“ mit Aula, Theater- und Musikraum, außerdem ist dort der Bereich für Lehrkräfte und Verwaltung untergebracht. Darüber hinaus befindet sich hier ein Bewegungsraum, der auch unabhängig vom Schulbetrieb genutzt werden kann. Die Farbe der Sanitärräume haben die Schüler selbst ausgesucht: Grün und gelb sollten die Fliesen sein.
Das gesamte Flachdach wurde begrünt und erhielt eine Photovoltaikanlage, die den Strombedarf der Schule zu etwa 60 Prozent decken soll. Zudem wurde auf dem Dach eine Sirene zur Alarmierung der Bevölkerung durch die Feuerwehr angebracht.
Wenn die alte Schule leergezogen ist, wird sie schadstoffsaniert und abgerissen. Bis zu den Sommerferien 2026 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Für die Zeit bis zur Fertigstellung der neuen Außenanlagen wurde ein Ersatzschulhof eingerichtet und der Spielplatz im Norden des Geländes durch einen Weg entlang der Straße „Am Bredtchen“ mit dem Neubau verbunden.
Die Gesamtkosten von rund 15,6 Millionen Euro werden mit 7,9 Millionen Euro aus dem Förderprogramm „Gute Schule 2020“ finanziert, der Rest aus Finanzmitteln der Stadt und der Bildungspauschale.