Am Mittwoch, den 22. Januar 2025, werden in der Bezirksvertretung Elberfeld Vorschläge für die Neugestaltung zweier bedeutender Stadtflächen diskutiert: des Platzes am Kolk und des Platzes Ost. Ziel der geplanten Maßnahmen ist es, beide Orte funktional und ästhetisch aufzuwerten.
Platz am Kolk: Temporäre Steg-Landschaft bis 2030
Für den Platz am Kolk ist eine vorübergehende Gestaltung vorgesehen, die bis 2030 genutzt werden soll, wenn über eine langfristige Lösung entschieden wird. Die Finanzierung des Projekts erfolgt über das Förderprogramm „InnenBandStadt“ mit einem Budget von 330.000 Euro. Die Umgestaltung basiert auf einem Entwurf einer Bietergemeinschaft, bestehend aus dem Dortmunder Verein „Die Urbanisten“ und der Landschaftsarchitekturfirma „Sowatorini Landschaft PartmbB“ aus Bochum und Berlin.
Das Konzept sieht eine innovative Steg-Landschaft vor, die sich durch den gesamten Platz zieht. Diese Stege sollen sowohl als Gehwege als auch als Sitzmöglichkeiten und Elemente zur Bewegung dienen. Flexible Unterbrechungen durch Bewegungsbereiche gliedern den Platz in kleinere Zonen, die eine vielfältige Nutzung ermöglichen. Besonders Wert wird auf Barrierefreiheit und Multifunktionalität gelegt.
Der Autoverkehr auf dem Platz wird stark eingeschränkt. Geplant sind lediglich zwei Parkplätze für ein angrenzendes Boutique-Hotel sowie ein Haltebereich für Taxis. Die Arbeiten an der Neugestaltung sollen bis August 2025 abgeschlossen sein. Interessierte Bürgerinnen und Bürger können die Pläne am Samstag, den 25. Januar, vor Ort einsehen und mit Planern sowie städtischen Vertretern ins Gespräch kommen.
Platz Ost: Ein Gedenkort gegen das Vergessen
Hinter dem Einkaufszentrum Primark soll auf einer 820 Quadratmeter großen Fläche ein Gedenkort entstehen, der den Opfern des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) gewidmet ist. Zwischen 2000 und 2007 hatte die rechtsextremistische Gruppe zehn Menschen, darunter neun mit Migrationshintergrund, getötet. Mit diesem Projekt soll ein Ort der Erinnerung und Mahnung geschaffen werden.
Die Planung umfasst eine grün gestaltete Fläche mit elf schmalen, dunkelblättrigen Bäumen, die eine zentrale symbolische Rolle einnehmen. Ein Natursteinweg, eine Gedenktafel und möglicherweise eine Lichtinstallation sollen den Ort zusätzlich gestalten. Die Umsetzung wird auf etwa 500.000 Euro geschätzt, die Fertigstellung ist für das Frühjahr 2026 geplant.
Stadtentwicklung mit Weitblick
Die vorgestellten Pläne für den Platz am Kolk und den Platz Ost verdeutlichen Wuppertals Bestrebungen, zentrale urbane Räume sowohl funktional als auch gesellschaftlich aufzuwerten. Während der Platz am Kolk eine grüne, flexible Nutzung ermöglichen soll, setzt der Platz Ost mit der Gedenkstätte ein starkes Zeichen für Erinnerungskultur und Verantwortung. Beide Projekte unterstreichen die Bedeutung nachhaltiger und zukunftsorientierter Stadtplanung.