Das ist die Geschichte von Björn K. Er ist Wuppertaler und obdachlos. Getroffen hat Björn K. der Hamburger Fotograf Daniel Lampert auf einem Photowalk durch unsere Innenstadt. Beide kamen ins Gespräch, und als Lampert ihm von seiner Leidenschaft zur Fotografie erzählte, bat ein verzweifelter Björn K. ihn, uns seine Geschichte zu erzählen:
Björn K. ist 33 Jahre alt, und lebt seit vier Jahren ohne ein Dach über den Kopf. 1996 trennten sich seine Eltern, er und seine Schwester litten schwer darunter. Björn wurde aggressiv, wurde immer häufiger in der Schule auffällig, bis er letztendlich von seinen Eltern auf ein Internat geschickt wurde.
Als vor vier Jahren seine Tochter im Alter von 2 Monaten und vier Tagen starb, ging seine neun Jahre alte Beziehung in die Brüche. Seine damalige Partnerin war der Überzeugung, die Trauer besser alleine bewältigen zu können. Der Schicksalsschlag warf auch ihn aus der Bahn. Familie und Freunde wandten sich von ihm ab und ließen ihn im Stich. Erst wurde er arbeitslos und schließlich obdachlos. Die bekannte Spirale. In der ersten Zeit lebte Björn K. in einem Zelt in einem der vielen Wälder rund um Wuppertal. Doch nach zwei Jahren forderte der Förster ihn auf, das Zelt zu räumen und den Wald zu verlassen. Nun lebt er gelegentlich unter Brücken oder an Baustellen.
Seit vier Monaten ist Björn auf der Suche nach Arbeit und nach einer Wohnung. Anspruch auf Hartz IV hat er nicht. Die Wohnungssuche gestaltet sich schwer. Angeblich unterstellen ihm potentielle Vermieter eine Drogen- oder Alkoholanhängigkeit. So sein Eindruck.
Der Fotograf Daniel Lampert versucht mit seinem Projekt "Das Gesicht hinter dem Gesicht" Obdachlosen zu helfen. Er weiß selbst, dass er nicht allen helfen kann, doch nach eigener Aussage reiche es ihm, wenn er es schaffe, dass jeder Mensch den schlechter Gestellten ein Lächeln schenkt. Ein Ziel, dass wir von Wuppertal total gerne unterstützen –> klickt hier.
Fotos: Daniel Lampert Photography