Am 14. Februar mahnt der Aktionstag „One Billion Rising“ daran, dass jede dritte Frau weltweit in ihrem Leben Gewalt erfahren musste – körperliche, seelische oder sexuelle Gewalt.
Ein Aktionsbündnis aus Privatpersonen und Vertreterinnen der Fraueninfrastruktur setzt dagegen ein Zeichen.
Tanzen ist meist Ausdruck der Freude – diesmal jedoch ein Zeichen der Wut und des Protests. Am Dienstag, den 14. Februar, wird der Rathausvorplatz von 14:00 bis 16:00 Uhr zur Bühne für Vereine, private Gruppen und alle Wuppertalerinnen und Wuppertaler, die sich beteiligen möchten.
Getanzt wird zum Lied „Break the Chain“, die Choreografie ist bei Youtube unter dem Stichwort Choreographie Berlin // One Billion Rising zu finden.
„Wie in den Vorjahren möchten wir auch dieses Jahr ein Zeichen setzen. Gewalt gegen Frauen findet überall statt, auch bei uns“, sagt Gesine Ahlzweig von der Stabsstelle Gleichstellung und Antidiskriminierung. Das gemeinsame Tanzen schaffe ein Gefühl des Zusammenhalts und der Solidarität mit betroffenen Frauen. „Gerade für diejenigen, die Gewalt erleben oder erlebt haben, ist es wichtig zu wissen, dass sie nicht allein sind und vor allem, dass es Hilfe gibt.“, verweist sie auf die unterschiedlichen Beratungsangebote.
Allein in Wuppertal 2021 862 Strafanzeigen wegen häuslicher Gewalt erstattet, davon in 69 Fällen wegen Bedrohung und 698 wegen Körperverletzung. Zudem wurden 212 von sexualisierter Gewalt betroffene Frauen in der Frauenberatung beraten, darunter in 38 Fällen wegen Vergewaltigung und in 78 Fällen aufgrund von Missbrauch. „Gewalt gegen Frauen und Mädchen kommt in allen Altersgruppen, Schichten und Milieus vor. Es ist ein gesamtgesellschaftliches Problem und gehört daher in die Öffentlichkeit“, betont Ahlzweig. Es sei ein gutes Zeichen, dass auch in diesem Jahr bereits mehrere Vereine und Gruppen ihre Teilnahme angekündigt haben. „Manche sind schon seit Jahren dabei, aber es kommen auch immer mehr Neue hinzu, das ist besonders wichtig.“
Zusätzlich zur Tanzaktion wird es verschiedene Redebeiträge geben. Das diesjährige Motto lautet „Rise for freedom“.
Anlaufstellen für betroffene Frauen und Mädchen:
- Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen:
Tel.: 08000/116 016
https://www.hilfetelefon.de/ (Chatberatung möglich) - Frauen helfen Frauen e.V.:
https://www.frauenhaus-wuppertal.de/ - Frauenhaus:
Tel.: 0202/71 14 26 - Beratungsstelle bei häuslicher Gewalt und Stalking:
Tel.: 0202/31 88 55 - Frauenberatung+Selbsthilfe e.V.:
Tel.: 0202/30 60 007
https://frauenberatungwuppertal.de/