Bisher waren Online Casinos ausschließlich in Schleswig-Holstein legal, obwohl der im vergangenen Sommer in Kraft getretene Glücksspielstaatsvertrag für ganz Deutschland gilt. Die Entscheidung für oder gegen das Glücksspiel im Internet oblag den Ländern. Mit der juristischen Regelung vor wenigen Tagen ist NRW das erste Bundesland, dass das Verbot aufgehoben hat und dass Online Casinos wieder erlaubt.
Wie Nordrhein-Westfalen wieder in den virtuellen Glücksspielmarkt einsteigt
Es war keine einstimmige Entscheidung, doch der Glücksspielmarkt im Internet wird in NRW wieder eröffnet. Nachdem sich alle früher bekannten Online Casinos vom deutschen Markt verabschiedet haben, stellt sich für potenzielle Spieler die Frage, wer zukünftig präsent sein und welche Spiele er anbieten wird. Alle Infos über legale Online Casinos in NRW bietet onlinecasinonrw.com. Es wird kein Staatsmonopol, dafür aber eine Begrenzung der Konzessionen geben. Aktuell spricht die Landesregierung von maximal fünf Anbietern, die im Bundesland NRW eine Lizenz erhalten werden. Die Opposition sieht mit der Wiedereröffnung des Marktes ein großes Problem auftauchen.
Alle Oppositionsfraktionen sind sich darüber einig, dass die Suchtprävention „zu kurz kommt“ und dass der Jugend- sowie der Spielerschutz nicht ausreichend ausgearbeitet wurden. Dem gegenüber steht die Meinung der Landesregierung. Durch die Entkriminalisierung und die Kanalisierung wäre ein besserer Sucht- und Betrugsschutz für Spieler vorhanden. Ebenso zweigeteilt wie die politischen Entscheidungsträger ist ein Teil der Bevölkerung. Potenzielle Spieler freuen sich, harren aber der Informationen über Einschränkungen, die es auf jeden Fall geben wird. Wer sich über den Abzug der Online Casinos aus den deutschen Wohnzimmern gefreut hat, reagierte auf die Bekanntgabe der Erlaubnis nicht selten mit Entrüstung.
Online oder offline? Wie Spieler entscheiden
Es gibt einige Spielcasinos in NRW. Das Argument, dass Spiele im lokalen Casino weniger Suchtpotenzial als online haben, ist nicht haltbar. Man müsse auch bedenken, dass nicht jeder Spielinteressierte in einer nordrhein-westfälischen Großstadt wohnt und mal eben schnell ins Casino gehen kann. Das Glücksspiel ist älter als 5000 Jahre und hat Menschen schon immer begeistert. Im Zeitalter der Digitalisierung sollte man daher mit der Zeit gehen, was beinhaltet, dass ein Online Casino genau so legal sein sollte wie das lokale Casino in den Metropolen. Die Wiederzulassung bedeutet nicht, dass dem Spielerschutz weniger Aufmerksamkeit geschenkt wird. Das Gegenteil ist der Fall, denn laut SPD soll die Suchtforschung vorangetrieben und aus den Casinosteuergeldern finanziert werden.
Die Spiele und die Regeln
Dass höchstens fünf Anbieter zugelassen werden, ist bereits beschlossene Sache. Auch welche Casinospiele online erlaubt sein werden, ist im Gesetz geregelt. So dürfen Spieler in NRW legal Roulette oder Black Jack spielen, während Online Poker und Automatenspiele nicht angeboten werden. Ein Großteil der Oppositionsstimmen spricht sich gegen Werbung für Online Casinos aus. Ob es ein generelles Werbeverbot oder eine Uhrzeitbegrenzung und eine Inhaltsprüfung gibt, ist bisher noch nicht entschieden. Wissenschaftlich erwiesen ist, dass Werbung vor allem junge Leute anzieht und beeindruckt. Bundesbürger ab Mitte 30 sind hingegen werbemüde, egal welche Branche wirbt und wie die Spots aufgebaut sind.
Weiter wird es eine Bruttoertragssteuer für Spieler geben. Auch der Spielerschutz und die Aufsichtsmodalitäten, so zum Beispiel die monatlich legal einzahlbaren Höchstbeträge pro Person werden noch ausführlich geregelt. Die benannte Steuer wird in die Forschung, explizit in die Glücksspielsuchtforschung fließen. Die SPD spricht in diesem Zusammenhang von einem unabhängigen, interdisziplinären Institut, das speziell zu diesem Zweck gegründet werden soll. Wie das Gesetz umgesetzt wird und wann Spieler in NRW tatsächlich wieder in einem im Bundesland lizensierten Online Casino spielen können, ist aktuell noch nicht absehbar.
Hat Online Poker ein höheres Suchtpotenzial als Roulette?
Davon könnte man ausgehen, da Pokern in Online Casinos weiter verboten bleibt. Doch warum sollte ein Casinospiel ein höheres Suchtpotenzial aufweisen als ein anderes Glücksspiel? Das bestehende Verbot für Online Poker begründet man damit, dass es bei diesem Spiel ums „schnelle Geld“ geht und dass die Suchtgefahr für Spieler somit größer als bei Black Jack oder bei Roulette und Baccara wäre. Ein wichtiger Punkt, über den man sich im Bezug auf die Online Casino Zulassung und die Auswahl der Anbieter noch Gedanken machen kann, ist der Spielerschutz im Bezug auf die verwendete Software. Um legal im Online Casino zu spielen, ist die Eingabe verschiedener persönlicher Daten und ein Blick in den Personalausweis nötig. Sichere, verschlüsselte Transferwege und eine praktisch „unhackbare“ Software sind somit essenziell. Ein gutes Online Casino findet man nicht beim Blick auf die Prämien, sondern beim Blick auf die Sicherheitsmaßnahmen gegen Datendiebstahl und Fremdverfügung.
Fazit: Man kann das neue Gesetz gut finden oder nicht. Es ist beschlossen, dass Spieler aus NRW aus der Illegalität kommen und wieder ganz legal online spielen dürfen. Nun bleibt abzuwarten, welche Bundesländer Nordrhein-Westfalen folgen und in den nächsten Monaten ebenfalls für eine Freigabe des Online Glücksspiels plädieren. Eine bundeseinheitliche Regelung wäre sicherlich von Vorteil, doch da die Länder entscheiden, wird es sicherlich diesbezüglich sehr unterschiedliche Gesetze geben. Fest steht, dass die Online Casinos in Nordrhein-Westfalen große Begeisterung bei den Glücksspiel-Fans finden.