Etwas mehr als die Hälfte der Stimmberechtigten haben sich an der Seilbahn-Befragung beteiligt: 50,48 Prozent. Das von wuppertal-total.de am Sonntagabend (26. Mai) gegen 22 Uhr nach Auszählen etwa der Hälfte der abgegebenen Stimmen gemeldete vorläufige Ergebnis hat sich kaum noch verändert. Am Ende waren es 82.969 Menschen (61,59 Prozent), die dagegen stimmten, nur 51.733 (38,41 Prozent) waren dafür.
Parteien werden gegen das Projekt stimmen
Wie im Vorfeld der Bürgerbefragung versprochen, wollen die im Wuppertaler Stadtrat vertretenen Parteien nun gegen das Projekt stimmen. Das erklärten die Fraktionsvorsitzenden SPD, CDU und Bündnis 90/Die Grünen am Montagmorgen (27. Mai) im Interview mit Radio Wuppertal. Die SPD hatte sich zwar gegen eine Bürgerbefragung ausgesprochen. wird sich aber an das Ergebnis halten. Die Bürgerinitiative „Seilbahnfreies Wuppertal“ hat das Ergebnis natürlich sehr erfreut. Sie hatte immer von einem „sinnlosen und teuren Prestigeprojekt“ gesprochen.
Linke sehen Misstrauzensbeweis gegen Stadtspitze
Die Linke sieht in dem Votum der Wuppertalerinnen und Wuppertaler einen eindeutigen Misstrauensbeweis gegen die gesamte Stadtspitze und als Auftrag, nun verstärkt für einen modernen, leistungsfähigen ÖPNV in Wuppertal zu kämpfen. Sie hat selbst für ein Nein geworben und sieht sich jetzt mit der klaren Ablehnung bestätigt. Die rege Beteiligung an der Befragung zeige den Wunsch der Bevölkerung nach mehr Bürgerbeteiligung, so Die Linke.
„Wir bedauern dies sehr, denn wir sind von der Idee überzeugt.“
(Ulrich Jaeger, Geschäftsführer WSW mobil)
Die Befürworter vom Verein „Pro Seilbahn“ hatten den Gegnern vorgeworfen, bei ihrer Argumentation mit „Fake News“ statt Fakten operiert zu haben. Die Wuppertaler Stadtwerke (WSW), die das Projekt initiiert hatten, waren üner den Ausgang der Bürgerbefragung enttäuscht. „Wir bedauern dies sehr, denn wir sind von der Idee überzeugt“, sagt WSW-mobil-Geschäftsführer Ulrich Jaeger. Seriöse Gutachten hätten gezeigt dass Bau und Betrieb wirtschaftlich darstellbar seien. Darüber hinaus sei mit der Seilbahn ein noch umweltfreundlicheres und attraktiveres ÖPNV-Angebot in Wuppertal machbar gewesen.
Breite Diskussioin hat beeindruckt
Beeindruckt zeigte sich Jaeger über die breite Diskussion des Themas in der Bürgerschaft. „Wir möchten uns bei allen Bürgern bedanken, die sich an der Diskussion beteiligt haben. Der Einsatz der Befürworter um die Bürgerinitiative Pro Seilbahn, aber auch der Universität, der IHK und weiterer Institutionen hat gezeigt, dass das Projekt breit unterstützt wird.“ Großen Respekt zollt Jaeger auch den Kritikern: „Die Initiative Seilbahnfreies Wuppertal hat mit großem Engagement für ihre Ziele gekämpft.“
- Größter Zuspruch in Elberfeld
Die meisten Ja-Stimmen erhielt das Seilbahn-Projekt im Stadtbezirk Elberfeld. Hier ging die Abstimmung mit 56:44 für die Gegner aus. Am meisten Ablehnung kam aus Cronenberg. 66 Prozent der Abstimmenden votierten gegen die Bahn. Hier gab es auch mit gut 63 Prozent die höchste Wahlbeteiligung. Die war in Oberbarmen mit knapp 41 Prozent am geringsten