Wuppertal – Seit Einführung des Instruments im September 2024 hat die Polizei in Wuppertal insgesamt 52 individuelle Messerverbote gegen Personen ausgesprochen. Die Maßnahme verpflichtet die Betroffenen, für die Dauer von drei Jahren auf das Mitführen eines Messers außerhalb der eigenen Wohnung zu verzichten. Das teilte die Polizei auf Anfrage mit.
Die individuellen Führverbote sind Teil eines landesweiten Ansatzes zur Prävention von Gewaltstraftaten mit Messern. Neben Wuppertal werden sie auch in weiteren nordrhein-westfälischen Städten wie Dortmund, Bonn und Hagen angewendet. Die Polizeibehörden reagieren damit auf eine allgemeine Zunahme solcher Delikte – auch wenn sich diese in Wuppertal auf unterschiedliche Stadtteile verteilen und kein lokal begrenzter Brennpunkt auszumachen ist.
Nach Angaben der Wuppertaler Polizei richtet sich die Maßnahme gezielt gegen Personen, die wiederholt durch Bedrohung oder Körperverletzung auffällig geworden sind und dabei ein Messer mitgeführt oder eingesetzt haben. Die Einschätzung einer anhaltenden Gefährdung ist Voraussetzung für die Verhängung eines solchen Verbots.
Zur Kontrolle der Einhaltung greifen die Behörden unter anderem auf strategische Fahndungsmaßnahmen zurück. Dabei werden in festgelegten Bereichen innerhalb eines definierten Zeitraums stichprobenartige Personenkontrollen durchgeführt – etwa wie im Oktober 2024 auf dem Berliner Platz.
Ein Fall hat inzwischen zu juristischen Auseinandersetzungen geführt. Das Verwaltungsgericht Düsseldorf erklärte ein ausgesprochenes Messerverbot gegen einen 18-jährigen Wuppertaler für rechtswidrig. Die Richter sahen die gesetzliche Grundlage als unzureichend an und äußerten Zweifel sowohl an der Gefahrenprognose als auch an der praktischen Umsetzbarkeit des Verbots. Eine endgültige Entscheidung steht noch aus, da gegen den Beschluss Beschwerde eingelegt werden kann.
In anderen Städten wie Dortmund zieht die Polizei unterdessen eine erste positive Bilanz: Dort konnte ein Rückgang von Messerstraftaten verzeichnet werden – trotz fehlender Verbotszonen, die wegen der dezentralen Verteilung von Taten nicht eingerichtet wurden.
Polizei verhängt 52 individuelle Messerverbote in Wuppertal
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