Die Wuppertaler Stadtwerke (WSW) wollen künftig kein Fahrplanbuch mehr drucken. Das hat den Fahrgastverband „Pro Bahn Bergisches Land“ auf den Plan gerufen, der dies als eine „fahrgastunfreundliche Sparmaßnahme“ bezeichnet. Mit der Einstellung verschwinde ein wichtiges Informationsmedium ersatzlos.
Pro Bahn weist darauf hin, dass nicht jeder Nutzer des Öffentlichen Personen-Nahverkehrs (ÖPNV) ständig online sei. Ein Teil verfüge nicht einmal über ein Smartphone oder Tablet. Ab dem Fahrplanwechsel am 15. Dezember sollen die Kunden nach Vorstellung der WSW auf die Stadtteil- oder Linienfahrpläne und Online-Angebote ausweichen. Dem hält Pro Bahn entgegen: „Die Stadtteilfahrpläne enthalten nur einige wenige Haltestellen. Sie sind eigentlich nur für Fahrgäste brauchbar, die sich regelmäßig innerhalb eines einzelnen Stadtteils bewegen, was für die meisten Fahrgäste nicht zutrifft.“
Gerade für Vielfahrer im gesamten Netz sei das Buch die beste Wahl, so Pro Bahn weiter. „Auch die Busfahrerinnen und -fahrer können zumeist schneller mit Hilfe des Fahrplanbuches Auskunft geben, wenn sie unterwegs gefragt werden“, sagt der Fahrgastverband.
Sparmaßnahme konterkariert attraktiven ÖPNV
Vor allem konterkariere diese Sparmaßnahme das Ziel eines attraktiven ÖPNV. Die WSW begründen den Wegfall des Fahrplanbuches mit zurückgehender Nachfrage. Online gestellte PDF sollen sie ersetzen. „Da die entsprechenden Dateien weiterhin erstellt werden, dürfte es kein nennenswerter Aufwand sein, diese weiterhin auch in Buchform anzubieten“, fordert Pro Bahn. Auf eine geringere Nachfrage könne man problemlos mit einer geringeren Auflage reagieren. „Wir wünschen uns, dass die WSW hier umdenken und es für Interessierte auch weiterhin ein gedrucktes Fahrplanbuch mit dem Gesamtangebot des ÖPNV in der Stadt geben wird“, heißt es abschließend.