Ende April wechselte erneut der Eigentümer der Rathaus Galerie. Nichts ungewöhnliches, hatten sich die Mieter am Karlsplatz doch so langsam damit abgefunden, auch weiterhin im Schatten der City Arkaden ums Überleben kämpfen zu müssen. Der neue Investor versprach zwar frischen Wind für die in die Jahre gekommenen Hallen aber alle, die auf den entscheidenden Schub gehofft hatten, wurden bisher enttäuscht.
Seit der ehemalige Investor Bernd Mattes sein Objekt nicht mehr selber verwalten wollte oder konnte, ging es schleichend bergab. Erst vor zwei Jahren, 2015, war mit Uwe Matthias wieder einmal ein neuer Center Manager angetreten, der vollmundig versprach, nun werde alles besser: Mehr Gastronomie, wertiger Einzelhandel, mehr Frequenz. Die „Westdeutsche Zeitung“ fragte schon damals: „Neuer Chef, neues Glück ?“, um ernüchternd festzustellen, dass das 1994 eröffnete Center seine besten Zeiten wahrlich hinter sich habe. 2017 musste Matthias dann gehen – glücklos.
Mit der Verlängerung des Mietvertrages mit dem Ankermieter, der Toys'r'us GmbH schien der damaligen Eigentümerin, der Berliner „Estama Gesellschaft für Real Estate Management mbH“ zwar 2014 noch einmal ein entscheidender Coup gelungen zu sei. Doch schon damals munkelten Insider, dass die Bedingungen des neuen Mietvertrages mit dem größten Spielwarenhändler im deutschsprachigen Raum wohl sehr einseitig ausgehandelt worden sei. Hätte man Toys'r'us als Mieter verloren, hätte man womöglich auch noch andere verloren. Nur: Allein ein solches Gerücht allein schafft Unruhe.
Auch die neuen Entscheider haben bisher nicht viel auf die Reihe bekommen. Noch immer bestimmt geschickt kaschierter Leerstand den ersten Eindruck. Man spürt in der Tat, dass die Immobilie schon bessere Zeiten gesehen hat. Dabei haben Wuppertals Stadtmarketing-Strategen die wirtschaftliche Bedeutung der Galerie nie aus den Augen verloren. Und es wäre auch fahrlässig: Schließlich liegt die Rathaus Galerie auf der direkten Achse Mirker Bahnhof, Nordstadt, Elberfelder Innenstadt. Sollte es gelingen, mit einem entsprechenden Warenangebot eine neue Achse vom nördlichen Teil der Elberfelder City bis zum vom Döppersberg zu schaffen, dann würde das auch für die Rathaus Galerie zusätzliche Kaufkraft bringen.
„Zusätzliche Kaufkraft“, so war noch jüngst zu hören, „erhalten wir nur, wenn wir den neuen Verkaufsflächen am Döppersberg kreative Ideen entgegensetzen.“
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