Der August war ein heißer Monat, auch in Wuppertal. Regionale Produkte nach Saison kaufen ist gut für die Umwelt, auch in Wuppertal. Etwas verwundert war jedoch eine Kundin, als sie in einem Wuppertaler Supermarkt eine vermeintlich aus dem Bergischen stammende Frucht fand:
Auf X (ehemals Twitter) postete die Frau ein Foto des Preisschildes der roten Grapefruit aus regionalem Anbau.
Trotz des streckenweise herrlichen Sommers hierzulande, ist natürlich die Frage erlaubt, wo genau in der Region Grapefruits angebaut werden. Ein X-User merkt dazu in den Kommentaren an, dass die Früchte „meines Erachtens nicht auf der Hardt“ wachsen. Und auch der etwas genauere Blick auf das Preisschild zeigt es dann, das Ursprungsland – welches dort mit „Südafrika“ angegeben ist.
Die Aufklärung des ominösen Falls ist allerdings gänzlich unspektakulär, denn: Am 7. Oktober des Jahres 1829 kamen die ersten Missionare in Kapstadt, Südafrika, an. Im Januar 1830 gründeten dann Theobald von Wurmb und Johann Gottlieb Leipoldt aus dem im Tal der schönen Wupper gelegenen Barmen im Auftrag der Rheinischen Missionsgesellschaft eine Siedlung. In seinem Tagebuch notierte Leipoldt zur Namensgebung die folgenden Worte: „Wir haben den Namen Riedmond in Wupperthal verwandelt zum Andenken an unser liebes deutsches Wuppertal.“
Südafrika ist laut der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen weltweit der fünfgrößte Produzent der Kreuzung aus Orange und Pampelmuse.
Inwieweit die Vermutung der verwirrten Kundin – „Bisher dachte ich, ich lebe in Wuppertal im Bergischen Land. Da habe ich mich wohl getäuscht, in der Realität lebe ich anscheinend in Wupperthal in Südafrika“ – nun der Realität entspricht, lässt sich in Zeiten der Globalisierung nicht so ganz genau sagen. Nur eines ist sicher: Die Grapefruit kommt aus Wupperthal und nicht aus Wuppertal.